31. Mai, Odessa nach Geneva

Wir befinden uns mittlerweile in Geneva, einer Stadt am Nordufer des Lake Seneca. Dieser See gehört zur Gruppe der Finger Lakes - ein Blick in die Karte erklärt diesen Namen. Den ganzen Tag radelten wir mehr oder weniger am Ufer entlang und das bei einer Etappe von 80 km. Dabei hat kaum jemand schon von diesem Seegebiet gehört. Jetzt sind wir erst recht auf die "echten" Großen Seen gespannt, die ja auf der Karte noch so viel größer aussehen.

Dabei fing der Tag gar nicht gut an. Nachts hatte es geregnet, die Vorhersage meldete weitere Regenfälle und zudem war es morgens recht kühl. Die Truppenmoral war also geschwächt, aber dennoch machten wir uns auf die Socken.

Den ersten Regenschauer passten wir unter dem Dach eines riesigen Walmarts ab, indem wir fast eine Stunde lang durch die Regale trödelten und uns an der Auswahl erfreuten. Allein für Cornflakes gibt es einen ganzen Gang mit beidseitig bestückten Regalen, so daß man als unerfahrener Cornflakes-Interessent schon mal überfordert sein kann.

Danach blieb es trocken, dafür machte uns der Wind das Leben schwer. Obwohl es eher Seiten- als Gegenwind war, wurden die Pausen häufiger und die Beine schwer. Glücklicherweise erreichten wir zum Nachmittag bereits die Ausläufer von Geneva und rollten recht flott in die Stadt hinein. Heute gönnen wir uns den Luxus eines Motelzimmers, da der nächste Zeltplatz ein wenig ab vom Schuß liegt.

Im übrigen sind wir heute durch ein Örtchen namens Dresden geradelt und haben dieses Ereignis mit einem Softeis gefeiert. Auch viele andere Orte tragen interessante Namen, welche bewußt machen, daß die USA ein Land von Einwanderern ist: Hamburg, Odessa, Mecklenburg, Barcelona - um nur ein paar Beispiele zu nennen. Morgen geht es auf der Route 20 weiter Richtung Westen.

Hier geht's nach Hause.





der schneemann, 1. Juni 2008, 13:50
Hallo Ihr zwei,
landschaftlich muss die Fahrt am See doch sehr schön gewesen sein. Aber wenn man mit Wind und eventuell Regen zu kämpfen hat, hat man vielleicht nicht das Auge. Dafür muss die Übernachtung im Motel doch wie eine Belobigung gewesen sein. Ich hoffe Ihr habt Eure Radtaschen beim Besuch von WalMart mit Energiespender aufgefüllt.
Bei uns sind momentan über 30° C. Sehr schön eigentlich. Es gab aber im Süden schon Hagel in Größe von Golfbällen. Gab "schöne" Löcher in Häusern und Beulen in Autos und weitere Unwetter sind angesagt.
Habe mir mal das kommende Wetter in Rochester (am Südufer des Ontarion See, liegt ja so etwa am Rand Eurer Route) angesehen. Für heute (01.06.) werden es maximal 16°C, bewölkt und leider auch leichter Regen. Aber schon für morgen sind bis 24°C angesagt und nur Sonne. Seit tapfer und genießt auch.

Liebe Grüße - der schneemann