2. Juni, Spencerport nach Niagara Falls

Kurz nach neun machen wir uns von unserem Motel wieder auf den Weg Richtung Kanada. Unser spezieller Freund, der Westwind, weht mal wieder und wird für den Rest des Tages unser ebenso treuer wie unliebsamer Begleiter sein: Mal mäßig, mal steif, aber immer schön mitten ins Gesicht.

Der Weg führt uns wie schon gestern entlang des Erie Canal Trails. Die Umgebung ist schön und man trifft andere Radler. Eine Gruppe hält an und fragt uns aus. Sie mögen Deutschland und freuen sich über unser Englisch. Ihr Deutsch beschränkt sich jedoch auf "zwei Maß bitte". Nach einer Weile haben wir dann vom Kanal-Weg genug. Der Kiesuntergrund erhöht deutlich spürbar den Rollwiderstand und windgeschützter als auf dem Highway sind wir hier auch nicht.

Etwa bei Kilometer 60 landen wir trotzdem wieder beim Kanal. Wir sind in Medina und eine ausgedehnte Pause soll die müden Beine wieder fit machen. Eingentlich ginge es in Ordnung, den Tag demnächst zu beschließen. Andererseits würden wir am liebsten heute noch bis zu den Niagarafällen kommen. Das Tageslich reicht dafür und so geht es etwa weitere 30 km den Kanal hinauf.

Bei Lockport verlassen wir den Trail und fahren auf den Highways weiter. Der Gegenwind ist weiter unerbittlich. Ich bemerke mal wieder mehrere bezeichnende Beispiele amerikanischer Rasen-Mäh-Freudigkeit. Doch diese bislang unerkannte Ursache der nationalen Spritpreis-Problematik wird erst in einer späteren Episode thematisiert.

Als wir auf dem Campground im Ort Niagara Falls ankommen, haben wir 117 km bei suboptimalen Bedingungen in den Beinen. Wir sind zufrieden mit unserer Performance, doch klar ist auch: So richtig toll war das nicht. Umso mehr freuen wir uns auf den Ruhetag, den wir morgen zur Besichtigung der Fälle nutzen wollen.





der schneemann, 4. Juni 2008, 17:36
Hallo Ihr zwei,
habe mir schon etwas Sorgen gemacht, da ich fast zwei Tage nichts von Euch gehört habe und auch heute morgen nicht in den Blog kam. Habt Ihr schon in Spencerport einen Ruhetag gemacht? Na egal, war wohl wieder eine schwere Etappe. Aber die Niagara-Fälle werden Euch entschädigen. Hier waren vor allem in Baden- Würtenberg schwere Unwetter, leider auch wieder mit Toten. Wir haben hier immer noch Sonnenschein und knapp 30°C. Ich muss gleich los und bei diesen Temperaturen als Aushilfskraft Tennis spielen. Habe ich einige Jahre nicht gemacht. Aber gegen Eure Tour ein Kinderspiel.
Viel Freude bei Eurem Ruhetag.

Liebe Grüße - der schneemann

d.h., 5. Juni 2008, 06:25
Ich hatte ein komplett falsches Datum angegeben - daher die Verwirrung. Aber das Blog kann schon auch mal kaputt sein... Und in Kanada, ebenso wie den spaeter folgenden US-Bundesstaaten, funktioniert unser mobiler Zugang nicht. Es werden daher zwangslaeufig noch groessere Pausen folgen - bitte nicht wundern.

running, 5. Juni 2008, 09:44
Hallo Ihr beiden unermüdlichen Radler!
Man kann sich ganz schön an Eure Berichte gewöhnen, aber bei zwei Tagen Pause.... Wie geht es den Beinen und Hintern? Wenn ich bei dieser Hitze laufe, denke ich an Eure inneren Kämpfe. Ihr macht erst einmal eine Pause und habt Ruhe für sightseeing. Genießt den Moment, die Fotos in Google Earth von dieser Gegend sind beeindruckend. Dank der heutigen Technik, sind wir in der Lage die Reise gut zu verfolgen. Findet Ihr eine Möglichkeit Eure verlorenen Mineralien aufzutanken? Isotonische Getränke sind sicherlich hilfreich.
Daniel, hast Du schon alle Rechte für Dein Logbuch gesichert? Ein Talent, welches ich so noch nicht kannte-toll! Haltet durch, wir denken an Euch.
Liebe Grüße aus der Heimat von Mutti