3. Juni, Ruhetag in Niagara Falls

Am Morgen prasselte der Regen auf unser Zelt. Wir waren ganz besonders froh darüber, bei diesem Wetter nicht radeln zu müssen, obwohl wir uns die Wasserfälle lieber bei Sonnenschein angeschaut hätten.

Frühstück gab es bei Dunkin' Donuts. Die Menge an Kaffee, die man hier als "medium" bekommt, würde man in keine deutsche Kaffeetasse bekommen. Darüber hinaus gibt es noch large und x-large - wir werden davon berichten, sobald wir ausgetrunken haben.

Um vom Zeltplatz zu den Niagarafällen zu kommen, ging es 6 Meilen über einen stark befahrenen Highway. Niagara Falls, die Stadt selbst, ist ziemlich heruntergekommen. Auf der Fahrt zu den Fällen kamen wir auch durch ein ghettoähnliches Viertel.

Die American Falls

Schon von weitem sahen wir den Sprühnebel, der vom Fuß der Fälle aufstieg. Endlich vor Ort angekommen, waren wir beeindruckt. Unmengen von Wasser stürzen mit viel Getöse über diese Kante, ein imposantes Spektakel. Wir standen auf der US-amerikanischen Seite der Fälle, die kanadischen Fälle sahen wir nur aus der Ferne. Nachdem wir das Schauspiel aus gebührender Entfernung betrachtet hatten, fuhren wir mit einem der Kutter mitten hinein in die Gischt und wurden schön geduscht. Das Boot brachte uns bis zu den Strudeln der Horseshoe Falls, also den Wasserfällen der kanadischen Seite. Der Name kommt daher, daß sie von oben betrachtet hufeisenförmig sind. Sie sind größer und viel mächtiger als die amerikanischen Fälle.

Im Hintergrund die Horseshoe Falls

Ein weiterer Rundgang brachte uns zu Fuß bis unter die Bridal Veil Falls, ein kleiner Wasserfall zwischen den eigentlichen Fällen. Mit Erwerb des Tickets wurden uns mülltütenartige Umhänge sowie rutschfeste Sandalen ausgehändigt, in denen man sich ganz nah ans fallende Wasser wagen konnte.

Mit dem Rad überquerten wir dann die Rainbow Bridge und reisten damit nach Kanada, vorläufig nur für ein paar Stunden. Die Einreise verlief unspektakulär, nur die Fahrräder lassen die Officers kurz stutzen. Auf der kanadischen Seite ist mächtig Halli-Galli, die Touristen werden durch Imbißstände, Rummelbuden und Tanzschuppen bei Laune gehalten. Von hier gibt es aber auch noch mal einen schönen Ausblick auf die gesamten Wasserfälle.

Eines der Boote inmitten von Strudeln und Gischt

Nachdem wir alles ausgiebig beguckt hatten, machten wir uns wieder auf den Weg zum Zeltplatz, entlang des fürchterlichen Highways. Man hat sich hier ganz offensichtlich keine Mühe gegeben, die Umgebung attraktiv zu gestalten - es ist die häßlichste Stadt seit Beginn der Reise. Leckere Hot Dogs zum Abend stimmen uns wieder versöhnlich und pappsatt. Ein schöner Ruhetag, der aber doch nicht unter 30 km auf dem Rad zu haben war.





der schneemann, 5. Juni 2008, 18:41
Hallo Ihr zwei,
die 30km sind schon o.k. Bleibt man im Training. Schönes Wetter wäre natürlich besser gewesen. Habe gerade ein Foto von den Fällen zum Sonnenuntergang gesehen. Das sah sehr schön aus. Gleich auf der kanadischen Seite der Rainbow Bridge (da keine Sonne war konntet Ihr ja wahrscheinlich auch keinen Regenbogen sehen-schade) ist ein HardRock Cafè und ein Planet Hollywood. Da Ihr nichts darüber geschrieben habt, werdet Ihr wohl auch nicht eingekehrt sein. Für die morgige Etappe viel Puste.

Liebe Grüße - der schneemann

matttes, 6. Juni 2008, 17:49
Hallo ihr beiden,
euer Reise Blog ist echt klasse! Versüsst einem den tristen Arbeitsalltag. Bitte weitermachen.
Kennt ihr eigentlich die Couponhefte für Motels? Die fand ich immer ganz gut.
Und nicht so viele Leckereien wie Donuts und Hot Dogs essen, dann klappts auch mit dem Westwind ;-)
Viele Grüße
Matthias