17. Juni, Ruhetag in Milwaukee

Unser Motelbett ist ausgesprochen bequem und dann kommt am Morgen auch noch Oceans' 13 im Fernsehen. Wir entscheiden uns spontan für einen Ruhetag und bleiben bis mittags liegen.

Danach fahren wir eine Runde durch Milwaukee und der erste Eindruck vom Vorabend bestätigt sich: Das ist eine ausgesprochen angenehme Stadt. Alles ist recht ruhig, es gibt viele Radler und Radwege, die Leute sind nett und viele grüne Parks laden zum Verweilen ein.

Unsere erste Station ist ein Radladen, denn unsere Drahtesel können mal eine Durchsicht vertragen. Während wir nebenan im Park dösen, wird alles fein geputzt und gefettet. Es gibt aber keine größeren Probleme. Die Räder gefallen den Jungs sehr, ebenso unser Vorhaben. So wird noch lange gefachsimpelt. Bevor wir uns verabschieden, gibt es noch einen ordentlichen Schuss Luft auf die Reifen, denn an den Tankstellen hier gibt es nicht einmal eine Druckanzeige.

Nächstes Ziel ist mal wieder eine Futterstelle, doch wir kommen nicht weit. Wir stehen an einer Ampel, als es plötzlich gewaltig rummst. Mein Vorderrad ist explodiert. Den Schlauch hat es zerfetzt und dabei ist gleich noch der Mantel von der Felge geflogen. War wohl doch etwas viel Druck. Aber Glück im Unglück, denn das hätte ich nicht bei flotter Fahrt erleben wollen. Wir lassen bei den anderen Reifen etwas Luft ab, schieben die halbe Meile zurück und bekommen einen neuen Schlauch mit einem Schwung Entschuldigungen.

Als nächstes gibt es einen neuen Haarschnitt (je kürzer, desto praktischer). Größter Unterschied zu daheim: Die Friseurin steht und der Deliquent wird gedreht, nicht andersrum. In den Spiegel darf man erst ganz am Ende schauen. Die Dame hat aber ungeheuer viel Spaß, an dem ich mangels Spanisch-Kenntnissen nicht teilhaben kann. Der Rest des Tages bringt noch eine ungeheuer leckere Pizza bei einem gebürtigen Ukrainer und "Hulk" im Kino, der weniger umwerfend ist. Ein schöner Tag in einer schönen Stadt.