19. Juni, Lake Mills nach Mazomanie

Die Morgensonne heizt unser Zelt schon vor um acht gehörig auf. Trotzdem verlassen wir unser schönes Nachtlager mal wieder viel zu spät. Das Frühstück geht flott, aber das Zusammenpacken von unserem ganzen Gerassel einschließlich Zelt dauert ziemlich lange. Da hilft wohl nur früher aufstehen...

Der Gegenwind bleibt uns wohl für den Rest der Reise treu. Dafür fahren wir schon bald durch Sun Prairie - ein ausgesprochen hübsches Städtchen. Wenig später kommen wieder Brücken, unter denen jede Menge brauner Brühe hindurchfließt. In einem Ort bleiben wir verblüfft stehen: Hinter uns fließt das Wasser durch Felder und riecht übel, wie leider der ganze Ort. Auf der anderen Straßenseite liegt ein Friedhof (die hier grundsätzlich sehr hübsch angelegt, gepflegt und frei zugänglich sind). Und unmittelbar daneben kreischen Kinder in den ratternden Attraktionen des kleinen Vergnügungsparkes "Little Amerricka" (sic!). Die Szene wirkt kurios.

Freud und Leid liegen manchmal direkt nebeneinander.

Highway 19 führt uns weiter nach Westen. Die Landschaft bleibt schön und die Hügel nehmen wieder spürbar zu. "Rolling Hills", wie uns schon in Milwaukee versprochen wurde. Doch von Appalachen-Niveau sind wir zum Glück noch deutlich entfernt.

Nach gut 90 km geht es zu unserem Campground dann noch einmal eine Mischung aus grobem Schotter und Sand kräftig bergauf. Als Straße kann man das nicht bezeichnen und wir haben mit Gepäck und dünnen Reifen unsere liebe Müh. Auf dem Hügel ist die Aussicht fast so umwerfend wie die hereinbrechende Mückenplage. Stehendes Wasser ist naturgemäß ein ganzen Stück entfernt, doch das stört die Mücken nicht. Selbst unsere übliche Abwehrmaßnahme, ein großes Lagerfeuer, bleibt wirkungslos. So kann immer nur einer arbeiten, während der andere die Verteidigung vor den aggresiven Viechern übernimmt, die zu Dutzenden ihr Leben verlieren. Nach den Nudeln ziehen wir uns zerstochen ins Zelt zurück.





lam0r, 22. Juni 2008, 02:05
In Schweden haben mir auf DEET basierende Insektenschutzmittel wertvolle Dienste geleistet. Ist sicherlich nicht das gesündeste was man sich auf die Haut auftragen kann aber selbst wenn sich der Himmel durch Schwärme von Blutsaugern verdunkelte war man relativ sicher. Da das Ganze eine amerikanische Erfindung ist würde ich mal behaupten dass ihr das irgendwo kaufen könnt, rei.com zeigt jedenfalls 20 Produkte bei Eingabe des Suchbegriffes an. Alternativ kann man sich wohl auch mit Birkenteer einreiben, das hilft dann auch noch gegen Körpergerüche aller Art. Lasst euch nicht auffressen :)

elefant2, 22. Juni 2008, 12:34
Moin, Moin nach Amerika!

Ich hatte gerade einen längeren Kommentar geschrieben, der nicht eingetragen worden ist. Die Seltsamkeiten des Blogs nehmen kein Ende. Jetzt muß ich mich aber kürzer fassen, weil wir gleich frühstücken wollen. Wir freuen uns jedenfalls, daß es Euch gut geht und daß Ihr Eure Tour trotz Hochwasser fortsetzen könnt.

Wir wünschen Euch einen schönen Sonntag mit wenig Mücken und wenig Gegenwind, Eurem treuen Begleiter!