22. Juni, Lansing nach Riceville

Unsere erste Etappe in Iowa hält zunächst einmal wieder einige ordentliche Anstiege für uns bereit. Die halten uns aber auch den Wind vom Leib, der heute von Nordosten kommt.

Man hatte uns vorgewarnt, daß man in Iowa außer Maisfeldern nichts sehen würde. Wir sehen aber erstmal nur viel Weideland und riesige Flächen, die zur Heugewinnung dienen. Immer wieder fahren wir an Kühen und Pferden vorbei, an großen Farmen, auf deren Grundstücken das Wohnhaus nur wenige Meter neben dem Silo steht.

In Decorah machen wir Halt und stocken die Vorräte auf. Wie so oft werde ich vor dem Supermarkt angesprochen und nach dem Woher und Wohin ausgefragt. Der Herr ist selbst mit einer Deutschen verheiratet, sie stammt aus Ostfriesland. Sehr viele Amerikaner haben deutsche Wurzeln oder Verbindungen nach Deutschland, das erstaunt uns immer wieder.

Wenn es danach ginge, muesste jeder Highway so heissen.

Die Straße nach Cresco verläuft in nordwestlicher Richtung, also exakt gegen den Wind. Wir finden uns gerade mit unserem Schicksal ab, als wir einen schön geteerten, baumbestandenen Radweg entdecken, der just in unsere Wunschrichtung führt. Es sind nur ein paar Kilometer, doch die schnurpseln sich nur so dahin und wir können unser Glück kaum fassen. In Cresco gibt es das zweite Mittagessen und danach noch ein Stück Highway nach Westen.

Nach 122 km erreichen wir unseren wunderschönen und bisher preiswertesten Campground. Wir sind zufrieden mit unserem Vorankommen und schlafen, wie immer, ganz schnell in unseren kuscheligen Schlafsäcken ein.