29. Juni, Freeman nach Platte

Kurz nach sieben Uhr verlassen wir Freeman und beginnen unsere heutige Schlacht mit dem Wind. Er weht sehr konstant und recht frisch aus Nordwesten, für uns als von rechts vorn. Das Land bleibt fast komplett flach und ohne Deckung. Für uns gibt es somit nur Augen zu und durch. Zu sehen gibt es sowieso nichts, es ist ausgesprochen eintönig. Inzwischen wird die Gegend allerdings etwas steppenartiger. Es gibt auch fast keine Maisfelder mehr, dafür viele große Heuballen. Und immer mal wieder Rinder, die uns misstrauisch anglotzen.

Der hungrige Radfahrer verabscheut ausgewogene Nahrung. Was er braucht, ist FLEISCH :)

Für heute haben wir uns die 120 km nach Platte vorgenommen. Highway 44 führt uns schnurgerade dorthin, und wir verlassen ihn nur in Parkston mal kurz zum essen. Die Navigation ist also nicht gerade schwierig. Wir versuchen eigentlich nur, diesen Teil möglichst zügig hinter uns zu bringen. Um diese Etappen muss uns niemand beneiden.

Mittagspause irgendwo in South Dakota

Am Ziel angekommen finden wir ein nettes Motel. Es gibt einen Indoor-Pool mit Gegenstromanlage (Ausgleichssport) und wir lassen uns in einem heißen Whirlpool vom Wasserstrahl massieren. Ein (einfaches) Frühstück wird es morgen früh ebenfalls geben. Dieser Luxus kostet uns pro Person etwa 15 Euro. Wenn es einen Zeltplatz gegeben hätte, wäre es schwer gewesen, ihn vorzuziehen.

Nun noch kurz zum Ausrüstungsgegenstand der Woche. Schon wieder ein Gadget, nämlich mein mobiler Tippsklave (Nokia E61). Das gute Stück war gebraucht sehr günstig zu erstehen und ermöglicht diese Berichte. Das ist fein für die Daheimgebliebenen und vor allem ein wertvolles Reisetagebuch, das es sonst wohl nicht geben würde. Außerdem bekommen wir so immer aktuelle Nachrichten, speziell zum Wetter und der nächsten Unterkunft. Unser GSM-Netz gibt es schon eine Weile nicht mehr, dafür fast in jedem Ort ein WLAN. So erfahren wir heute auch von der deutschen Finalniederlage und sind schwer betrübt. Kopf hoch ihr Lieben daheim!

Nachtrag: Der Tag wurde uebrigens durch einen weiteren Platten an Kathis Vorderrad abgerundet. 2 km vor dem Ziel!





running, 30. Juni 2008, 23:37
Hallo ihr beiden,
was fuer eine Frisur oder besser keine mehr- genau richtig fuer so viel Gegenwind!
Wir bemerken, ihr lasst Euch nicht unterkriegen- alle Achtung. Habt weiter Spass und geniesst dieses schoene Land.
Liebe Gruesse von der Sonneninsel an Euch
von Mutti und Wolf

michakluge, 1. Juli 2008, 10:26
Die Frisur! Hast du kurz im Rekrutierungscamp vorbeigeschaut? :)

d.h., 1. Juli 2008, 15:59
Das fragt der richtige! ;-) Die Geschichte steht bei Milwaukee...

elefant2, 1. Juli 2008, 21:49
Die Frisur ist wirklich kaum zu toppen. Phantastisch! Das mit dem Drehen des Delinquenten beim Haareschneiden (von Frisieren kann wohl kaum die Rede sein!) ist wirklich High-tec vom Feinsten. Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, oder war es der begrenzten Unmöglichkeiten?
Aber wenn Du so rumläufst, macht Euch wenigstens keiner an! Deswegen werdet Ihr bestimmt so oft eingeladen, weil sich alle gut stellen wollen mit Euch.
Bis die Tage mal, wir müssen uns erst mal wieder einkriegen!