4. Juli, Rapid City nach Custer State Park

Heute ist Independence Day, der Nationalfeiertag in unserem Urlaubsland. Der Morgen beginnt auch für uns feierlich, denn zum Frühstück gibt es gratis Eierkuchen am Zeltplatz. Der heutige Tag war dem Sightseeing und Bergtraining gewidmet und hat uns nicht weiter nach Westen gebracht.

Der Custer State Park war das Ziel. Zuerst einmal strampelten wir uns einen recht gemächlichen Anstieg bis auf über 1500 Meter hinauf und erreichten recht bald das Städtchen Keystone. Die Abfahrt in den Ort ließ das Radlerherz hüpfen - durch wunderschöne Natur rollten wir flott dahin. Durch seine unmittelbare Nähe zu den Steinköpfen des Mount Rushmore lockt Keystone zahlreiche Touristen an, an einem Tag wie heute ganz besonders.

In einem Lebensmittelladen sprachen uns zwei weitere Tourenradler an. Die beiden waren bereits um die 60, wirkten aber recht lustig. Sie fuhren von Washington nach Maine, so daß wir ihnen ein paar Informationen bezüglich der vor uns liegenden Berge entlocken konnten.

Auf der Fahrt aus Keystone erblickten wir die vier in Stein gehauenen Präsidenten von mehreren Aussichtspunkten, ersparten uns aber die 200 Höhenmeter zum eigentlichen Monument. Wir versprachen uns nicht viel davon, vom Custer State Park erwarteten wir mehr.

Schweineschwanz-Bruecke auf der Iron Mountain Road mit anschliessendem Tunnel

Zuerst einmal mußten wir aber wieder klettern. Die Iron Mountain Road führte uns malerisch und kurvenreich über Brücken und durch Tunnel den Berg hinauf. Die Tunnel sind derart in den Fels gehauen, daß man beim Hindurchfahren die Gesichter des Mount Rushmore sieht. Die Straße war recht schmal, so daß wir an mancher Stelle den Verkehr etwas aufhielten. Es war jedoch ein fantastischer Anstieg hinauf bis auf 1660 m.

Die nächste Abfahrt brachte uns wieder unter 1200 m bis in den Custer State Park. Gleich zu Beginn fuhren wir durch eine Herde grasender Büffel zu beiden Seiten der Straße. Ein bißchen mulmig war uns schon, diese Tiere konnten wir nicht einschätzen. So waren wir froh, daß eine Reihe Autos vor und hinter uns fuhr, die eine Art Geleitschutz bildeten. Neben Büffeln sahen wir Esel, Langhornschafe und verschiedene Arten von Wild in wunderbarer Landschaft.

Esel im Custer State Park

Es war allerdings sehr heiß und wir waren dankbar für die vielen schattenspendenen Bäume entlang der Straße. Nach knapp 70 km und einem letzten Anstieg auf 1600 m beschlossen wir den Tag auf einem kleinen Zeltplatz im Park. Obwohl offiziell ausgebucht, fanden wir ein Plätzchen auf der Parzelle von Linda und Bill aus Texas, die während des Sommers als freiwillige Helfer den Platz betreuen.

Am Abend nahmen uns die beiden noch mit nach Custer, wo wir das Feuerwerk zum Nationalfeiertag bewunderten. So standen wir auf dem Parkplatz der Custer High School und freuten uns über das Geknalle am Himmel. Es war wieder ein schöner, ereignisreicher Tag.