1. August, Princeton nach Hope
Gegen acht Uhr machen wir uns heute morgen auf den Weg. Es hat gerade mal aufgehört zu regnen und wir sind froh, dass wir uns gestern mal wieder ein Motelzimmer gegönnt haben - kein nasses Zelt einpacken. Dieser Tag soll uns über den letzten Pass führen und wird unseren Willen noch einmal auf die Probe stellen. Doch der Reihe nach.
Wir starten auf 640 m Höhe und der Pass ist 75 km entfernt. Doch statt eines gemächlichen Anstieges geht es gleich ordentlich zur Sache. Die großen LKWs mit Anhänger sind bei dieser Steigung nicht viel schneller als wir. Auf 1282 m erreichen wir den Sunday Summit. Von dem war mal wieder nirgends die Rede. Dafür schenkt uns ein LKW-Fahrer beim Bremsencheck einfach mal so zwei Eis. Uns ist zwar kalt, doch Kalorien werden grundsätzlich nicht abgelehnt. Auf der folgenden Abfahrt wird es noch kälter, es sind aber zum Glück nur gut 300 Höhenmeter. Danach sind wir wieder am gleichen Fluss wie zuvor in Hope - war dieser Extra-Hügel wirklich notwendig?

Die Hoffnung auf eine gemütliche Weiterfahrt verflüchtigt sich im straffen Gegenwind nebst hügeliger Straßenführung am gemächlich ansteigenden Bach. Wir fahren so manchen Höhenmeter heute drei- und vierfach. Doch bald wird die Straße vierspurig und die unnötigen Huckel lassen nach. Gemächlich geht es hinauf auf den Allison Pass (1342 m). Kurz zuvor machen wir uns noch Cold Dogs in Manning Park und beobachten die Leute beim Füttern von possierlichen Nagern gleich neben dem "Do not feed the wildlife"-Schild - man kann die Dinger sogar streicheln. Doch unsere Pfanne ist schon heimgeflogen, sonst hätte es wohl Nagerragout gegeben.
Auf den Pass folgt die übliche flotte Abfahrt, ein leichter Nieselregen und der schmale Highway vermögen unsere Freude über die bewältigten Berge nicht zu trüben. Irgendwann stelle ich fest, dass es doch nicht mehr so leicht rollt und ein prüfender Blick auf den Bach offenbart, dass er in die falsche Richtung fließt: Wir fahren stromaufwärts. Das war so nicht abgemacht. Sind wir ins falsche Tal abgebogen? Dazu gesellt sich wieder der Gegenwind. Und als wir nach Sunshine Valley einfahren, setzt strömender Regen ein, was wir mit einer Mischung aus lauthalsem Fluchen und hysterischem Lachen quittieren. Doch auch diese Episode hat bald ein Ende und nach der obligatorischen Wasserscheide fließt auch der Bach neben uns wieder in die richtige Richtung.
Der Regen ist unbeständig, aber der dichte Wald aus erstaunlich hohen Bäumen ist überall sehr feucht. Wir fahren immer wieder durch Wolken, sie hängen hier ganz tief und scheinen aus dem Wald aufzusteigen. Ein völlig anderes Bild als noch auf der östlichen Seite dieser Bergkette. Schließlich erreichen wir den kleinen Ort Hope und kurz danach unseren Zeltplatz. Wir sind 142 km geradelt und der Höhenmesser zeigt gerade mal noch 29 m an. Da kann der Ozean ja nicht mehr fern sein. Fragt sich nur, welche Pässe sich über Nacht noch zwischen uns und dem Ziel bilden werden - wir rechnen eigentlich mit allem.
Gegen acht Uhr machen wir uns heute morgen auf den Weg. Es hat gerade mal aufgehört zu regnen und wir sind froh, dass wir uns gestern mal wieder ein Motelzimmer gegönnt haben - kein nasses Zelt einpacken. Dieser Tag soll uns über den letzten Pass führen und wird unseren Willen noch einmal auf die Probe stellen. Doch der Reihe nach.
Wir starten auf 640 m Höhe und der Pass ist 75 km entfernt. Doch statt eines gemächlichen Anstieges geht es gleich ordentlich zur Sache. Die großen LKWs mit Anhänger sind bei dieser Steigung nicht viel schneller als wir. Auf 1282 m erreichen wir den Sunday Summit. Von dem war mal wieder nirgends die Rede. Dafür schenkt uns ein LKW-Fahrer beim Bremsencheck einfach mal so zwei Eis. Uns ist zwar kalt, doch Kalorien werden grundsätzlich nicht abgelehnt. Auf der folgenden Abfahrt wird es noch kälter, es sind aber zum Glück nur gut 300 Höhenmeter. Danach sind wir wieder am gleichen Fluss wie zuvor in Hope - war dieser Extra-Hügel wirklich notwendig?

Die Hoffnung auf eine gemütliche Weiterfahrt verflüchtigt sich im straffen Gegenwind nebst hügeliger Straßenführung am gemächlich ansteigenden Bach. Wir fahren so manchen Höhenmeter heute drei- und vierfach. Doch bald wird die Straße vierspurig und die unnötigen Huckel lassen nach. Gemächlich geht es hinauf auf den Allison Pass (1342 m). Kurz zuvor machen wir uns noch Cold Dogs in Manning Park und beobachten die Leute beim Füttern von possierlichen Nagern gleich neben dem "Do not feed the wildlife"-Schild - man kann die Dinger sogar streicheln. Doch unsere Pfanne ist schon heimgeflogen, sonst hätte es wohl Nagerragout gegeben.
Auf den Pass folgt die übliche flotte Abfahrt, ein leichter Nieselregen und der schmale Highway vermögen unsere Freude über die bewältigten Berge nicht zu trüben. Irgendwann stelle ich fest, dass es doch nicht mehr so leicht rollt und ein prüfender Blick auf den Bach offenbart, dass er in die falsche Richtung fließt: Wir fahren stromaufwärts. Das war so nicht abgemacht. Sind wir ins falsche Tal abgebogen? Dazu gesellt sich wieder der Gegenwind. Und als wir nach Sunshine Valley einfahren, setzt strömender Regen ein, was wir mit einer Mischung aus lauthalsem Fluchen und hysterischem Lachen quittieren. Doch auch diese Episode hat bald ein Ende und nach der obligatorischen Wasserscheide fließt auch der Bach neben uns wieder in die richtige Richtung.
Der Regen ist unbeständig, aber der dichte Wald aus erstaunlich hohen Bäumen ist überall sehr feucht. Wir fahren immer wieder durch Wolken, sie hängen hier ganz tief und scheinen aus dem Wald aufzusteigen. Ein völlig anderes Bild als noch auf der östlichen Seite dieser Bergkette. Schließlich erreichen wir den kleinen Ort Hope und kurz danach unseren Zeltplatz. Wir sind 142 km geradelt und der Höhenmesser zeigt gerade mal noch 29 m an. Da kann der Ozean ja nicht mehr fern sein. Fragt sich nur, welche Pässe sich über Nacht noch zwischen uns und dem Ziel bilden werden - wir rechnen eigentlich mit allem.
elefant2,
3. August 2008, 16:22
Na, Ihr zwei Beide!
Da können wir Euch ja bald gratulieren! Laut Google Earth sind es bis Vancouver nur noch 150 km. Vielleicht seid Ihr heute schon auf dem Weg dahin oder gar dort. Euer Eintrag ist ja schon 2 Tage her.
Wollt Ihr in Vancouver die letzten 2 Wochen die Seele und vor allem die Beine baumeln lassen? Oder dort in der Gegend noch ein wenig herumkurbeln? An welchem Tag fliegt Ihr eigentlich zurück? War das am 20.08.?
Nach den Rocky Mountains scheint etwas die Spannung abzufallen, was ich so zwischen den Zeilen lese. Aber irgendwann ist es auch vielleicht so, daß man sich mal wieder auf was anderes freut als tägliche Radelei. Vor allem dann, wenn solche absoluten Highlights wie die Rocky Mountains hinter einem liegen.
Aber nehmt den Abschied dort drüben nicht gar so schwer, wir freuen uns auch auf Euch, wenn Ihr heil wieder hier seid und uns erzählen könnt.
P.S.:Katharina, lieb Töchterlein, kannst Du bitte noch in Deine e-mails reinschauen, wenn Du es nicht sowieso jedesmal machst. Ich will Dir noch was schreiben, was die Allgemeinheit sicherlich nicht so interessiert.
Da können wir Euch ja bald gratulieren! Laut Google Earth sind es bis Vancouver nur noch 150 km. Vielleicht seid Ihr heute schon auf dem Weg dahin oder gar dort. Euer Eintrag ist ja schon 2 Tage her.
Wollt Ihr in Vancouver die letzten 2 Wochen die Seele und vor allem die Beine baumeln lassen? Oder dort in der Gegend noch ein wenig herumkurbeln? An welchem Tag fliegt Ihr eigentlich zurück? War das am 20.08.?
Nach den Rocky Mountains scheint etwas die Spannung abzufallen, was ich so zwischen den Zeilen lese. Aber irgendwann ist es auch vielleicht so, daß man sich mal wieder auf was anderes freut als tägliche Radelei. Vor allem dann, wenn solche absoluten Highlights wie die Rocky Mountains hinter einem liegen.
Aber nehmt den Abschied dort drüben nicht gar so schwer, wir freuen uns auch auf Euch, wenn Ihr heil wieder hier seid und uns erzählen könnt.
P.S.:Katharina, lieb Töchterlein, kannst Du bitte noch in Deine e-mails reinschauen, wenn Du es nicht sowieso jedesmal machst. Ich will Dir noch was schreiben, was die Allgemeinheit sicherlich nicht so interessiert.
