4. - 19. August

Nach unserer Ankunft verbringen wir drei Tage in Vancouver. Der erste dient der Besichtigung der Stadt. Wir erkunden Downtown und den herrlichen Stanley Park. Den zweiten Tag verbringen wir zum Grossteil im Wartezimmer eines Zahnarztes, wo ich mir meinen zerfallenen Backenzahn aufpeppeln lasse. Auch mal spannend, denn die Raumaufteilung der Praxis aehnelt eher einem Friseur als einem Zahnarzt in Deutschland. Ich durfte sogar selbst den Sauger halten, was mangels Uebung wenig erfolgreich war.

Blick auf Downtown Vancouver

Schliesslich machen wir uns auf den Weg in Richtung Nordwesten. Wir radeln entlang der Sunshine Coast und es gibt keine 100 m ebener Strasse. Trotzdem faehrt es sich sehr angenehm, und die herrliche Kombination aus Ozean und hohen Bergketten begleitet uns fuer den Rest unserer Reise. Unsere dritte Faehrfahrt fuehrt uns von Powell River hinueber nach Vancouver Island, die vierte von Campbell River nach Quadra Island. Im kleinen Oertchen Heriot Bay verbringen wir zwei Tage mit Faulenzen, einer kleinen Einfuehrung ins Seekajak-fahren und noch mehr Faulenzen.

Umladen vom Rad ins Boot. Es war gar nicht so einfach, die ganze Ausrüstung zu verstauen.

Man sieht es hier nicht, doch die Felsen sind voller Robben.

Danach machen wir uns im schwer mit Essen und Trinkwasser bepackten Kajak selbst auf den Weg, die Umgebung zu erkunden. Fuer zwei Naechte koennen wir unser Zelt auf einer winzigen Insel aufschlagen, die wir nur mit einigen Robben teilen - ein traumhaftes Fleckchen. Am dritten Tag paddeln wir wieder zurueck und sind auf seltsame Weise froh, als unser Hab und Gut wieder dort haengt, wo es hin gehoert: an unseren Raedern. Im Kajak ist man noch langsamer unterwegs als auf dem Zweirad, das vorerst unser bevorzugtes Fortbewegungsmittel bleibt. Trotzdem haben wir die Zeit auf dem Wasser in dieser herrlichen Landschaft genossen - selbst einige Delfine konnten wir beobachten. Ausserdem war es an der Zeit, mal ein paar andere Muskelgruppen zu benutzen.

Mittagspause an einem einsamen Strand

Sonnenuntergang auf unserer privaten Insel

Der Rueckweg fuehrt uns nach Nanaimo und von dort mit der Faehre wieder auf das Festland. In Vancouver koennen wir erneut die Gastfreundschaft von Duhane geniessen. Dazu gehoeren vor allem wieder ausschweifende Barbeque-Abende. Ausserdem erfahre ich endlich, warum es in kanadischen Supermaerkten zwar grosse Regale voller Shampoo, nicht aber Duschbad gibt: Hier wird tatsaechlich noch die gute alte Seife am Stueck verwendet.

Ohne Worte

Wei, ein Reiseradler aus London

Inzwischen ist auch Wei, der Londoner Reiseradler, den wir in Creston getroffen hatten, an der Westkueste angekommen. Praktischerweise hat er schon einmal in Vancouver gelebt und gemeinsam haben wir gestern den ganzen Tag die Stadt erkundet. Doch auch die laengste Reise hat wohl irgendwann ein Ende. Die Raeder samt Ausruestung sind wieder in grosse Kisten verpackt, und heute Abend geht unser Flieger zurueck in die Heimat. Schade ist das, doch wir freuen uns auch auf das Wiedersehen von Familie und Freunden.

Unser grandioser Gastgeber Duhane hat uns sogar noch zum Flughafen gefahren