4. - 19. August
Nach unserer Ankunft verbringen wir drei Tage in Vancouver. Der erste dient der Besichtigung der Stadt. Wir erkunden Downtown und den herrlichen Stanley Park. Den zweiten Tag verbringen wir zum Grossteil im Wartezimmer eines Zahnarztes, wo ich mir meinen zerfallenen Backenzahn aufpeppeln lasse. Auch mal spannend, denn die Raumaufteilung der Praxis aehnelt eher einem Friseur als einem Zahnarzt in Deutschland. Ich durfte sogar selbst den Sauger halten, was mangels Uebung wenig erfolgreich war.

Schliesslich machen wir uns auf den Weg in Richtung Nordwesten. Wir radeln entlang der Sunshine Coast und es gibt keine 100 m ebener Strasse. Trotzdem faehrt es sich sehr angenehm, und die herrliche Kombination aus Ozean und hohen Bergketten begleitet uns fuer den Rest unserer Reise. Unsere dritte Faehrfahrt fuehrt uns von Powell River hinueber nach Vancouver Island, die vierte von Campbell River nach Quadra Island. Im kleinen Oertchen Heriot Bay verbringen wir zwei Tage mit Faulenzen, einer kleinen Einfuehrung ins Seekajak-fahren und noch mehr Faulenzen.


Danach machen wir uns im schwer mit Essen und Trinkwasser bepackten Kajak selbst auf den Weg, die Umgebung zu erkunden. Fuer zwei Naechte koennen wir unser Zelt auf einer winzigen Insel aufschlagen, die wir nur mit einigen Robben teilen - ein traumhaftes Fleckchen. Am dritten Tag paddeln wir wieder zurueck und sind auf seltsame Weise froh, als unser Hab und Gut wieder dort haengt, wo es hin gehoert: an unseren Raedern. Im Kajak ist man noch langsamer unterwegs als auf dem Zweirad, das vorerst unser bevorzugtes Fortbewegungsmittel bleibt. Trotzdem haben wir die Zeit auf dem Wasser in dieser herrlichen Landschaft genossen - selbst einige Delfine konnten wir beobachten. Ausserdem war es an der Zeit, mal ein paar andere Muskelgruppen zu benutzen.


Der Rueckweg fuehrt uns nach Nanaimo und von dort mit der Faehre wieder auf das Festland. In Vancouver koennen wir erneut die Gastfreundschaft von Duhane geniessen. Dazu gehoeren vor allem wieder ausschweifende Barbeque-Abende. Ausserdem erfahre ich endlich, warum es in kanadischen Supermaerkten zwar grosse Regale voller Shampoo, nicht aber Duschbad gibt: Hier wird tatsaechlich noch die gute alte Seife am Stueck verwendet.


Inzwischen ist auch Wei, der Londoner Reiseradler, den wir in Creston getroffen hatten, an der Westkueste angekommen. Praktischerweise hat er schon einmal in Vancouver gelebt und gemeinsam haben wir gestern den ganzen Tag die Stadt erkundet. Doch auch die laengste Reise hat wohl irgendwann ein Ende. Die Raeder samt Ausruestung sind wieder in grosse Kisten verpackt, und heute Abend geht unser Flieger zurueck in die Heimat. Schade ist das, doch wir freuen uns auch auf das Wiedersehen von Familie und Freunden.

Nach unserer Ankunft verbringen wir drei Tage in Vancouver. Der erste dient der Besichtigung der Stadt. Wir erkunden Downtown und den herrlichen Stanley Park. Den zweiten Tag verbringen wir zum Grossteil im Wartezimmer eines Zahnarztes, wo ich mir meinen zerfallenen Backenzahn aufpeppeln lasse. Auch mal spannend, denn die Raumaufteilung der Praxis aehnelt eher einem Friseur als einem Zahnarzt in Deutschland. Ich durfte sogar selbst den Sauger halten, was mangels Uebung wenig erfolgreich war.

Schliesslich machen wir uns auf den Weg in Richtung Nordwesten. Wir radeln entlang der Sunshine Coast und es gibt keine 100 m ebener Strasse. Trotzdem faehrt es sich sehr angenehm, und die herrliche Kombination aus Ozean und hohen Bergketten begleitet uns fuer den Rest unserer Reise. Unsere dritte Faehrfahrt fuehrt uns von Powell River hinueber nach Vancouver Island, die vierte von Campbell River nach Quadra Island. Im kleinen Oertchen Heriot Bay verbringen wir zwei Tage mit Faulenzen, einer kleinen Einfuehrung ins Seekajak-fahren und noch mehr Faulenzen.


Danach machen wir uns im schwer mit Essen und Trinkwasser bepackten Kajak selbst auf den Weg, die Umgebung zu erkunden. Fuer zwei Naechte koennen wir unser Zelt auf einer winzigen Insel aufschlagen, die wir nur mit einigen Robben teilen - ein traumhaftes Fleckchen. Am dritten Tag paddeln wir wieder zurueck und sind auf seltsame Weise froh, als unser Hab und Gut wieder dort haengt, wo es hin gehoert: an unseren Raedern. Im Kajak ist man noch langsamer unterwegs als auf dem Zweirad, das vorerst unser bevorzugtes Fortbewegungsmittel bleibt. Trotzdem haben wir die Zeit auf dem Wasser in dieser herrlichen Landschaft genossen - selbst einige Delfine konnten wir beobachten. Ausserdem war es an der Zeit, mal ein paar andere Muskelgruppen zu benutzen.


Der Rueckweg fuehrt uns nach Nanaimo und von dort mit der Faehre wieder auf das Festland. In Vancouver koennen wir erneut die Gastfreundschaft von Duhane geniessen. Dazu gehoeren vor allem wieder ausschweifende Barbeque-Abende. Ausserdem erfahre ich endlich, warum es in kanadischen Supermaerkten zwar grosse Regale voller Shampoo, nicht aber Duschbad gibt: Hier wird tatsaechlich noch die gute alte Seife am Stueck verwendet.


Inzwischen ist auch Wei, der Londoner Reiseradler, den wir in Creston getroffen hatten, an der Westkueste angekommen. Praktischerweise hat er schon einmal in Vancouver gelebt und gemeinsam haben wir gestern den ganzen Tag die Stadt erkundet. Doch auch die laengste Reise hat wohl irgendwann ein Ende. Die Raeder samt Ausruestung sind wieder in grosse Kisten verpackt, und heute Abend geht unser Flieger zurueck in die Heimat. Schade ist das, doch wir freuen uns auch auf das Wiedersehen von Familie und Freunden.

d.h. | 20. August 08 | Topic Reisebericht | 0 Kommentare
| Kommentieren
3. August, Maple Ridge nach Vancouver
Heute ist unser großer Tag. Wir verabschieden uns von unseren netten Gastgebern und machen uns ein letztes Mal auf den Weg nach Westen. Etwa 50 km trennen uns von unserem Ziel, einem Strand in Vancouver. Nach zwei Tagen mit durchwachsenem Wetter begleitet uns heute wieder blauer Himmel mit strahlendem Sonnenschein - perfekt.
Die Fahrt ist entspannt und wir ziehen sie durch viele Pausen ein wenig in die Länge. Fahrradfahren im Stadtverkehr ist üblicherweise nicht sonderlich angenehm, doch Vancouver ist ausgesprochen radlerfreundlich. Es gibt allerhand feine Seitenstraßen, die speziell für Radler vorgesehen sind und sonst nur von Anwohnern genutzt werden. Entsprechend wimmelt es nur so von Zweirädern. Weiträumige Gebiete mit kleinen Häusern und viel Grün bestimmen das Stadtbild. Zudem kann man häufig in der Ferne die Berge mit ihren schneebedeckten Gipfeln sehen.
Irgendwann ist es dann soweit - wir sehen das Wasser. Kurz darauf sind wir am Kitsilano Beach und schieben die Räder den Sandstrand hinunter. Wir tauchen die Reifen in den Pazifik, wie wir es vor 72 Tagen in New York am Atlantik gemacht haben. Oft habe ich unterwegs an diesen Moment gedacht und nun ist es tatsächlich soweit. Nach über zehn Wochen und 6109 km auf dem Rad endet diese aufregende Reise hier am Strand von Vancouver. Uns schwirren viel zu viele aufregende Erinnerungen durch die Köpfe, um in diesem Moment einen richtigen Abschluss zu finden. Denn es fällt schwer, die Freude über diesen Erfolg gegenüber der Traurigkeit über das Reiseende abzuwägen. Zu lange haben wir auf dieses Ziel hingearbeitet, zu sehr haben wir uns an dieses Leben gewöhnt.
Wir bleiben noch eine Weile am Strand und gönnen uns einen Feiertrunk sowie ein Chili Con Carne. Dieses Outdoor-Tütenessen ist mit uns quer über den Kontinent gefahren und steckte stets als Notfallreserve ganz unten in meiner Essens-Tasche. Wir sind aber nie in eine wirklich kritische Situation geraten und hatten immer genug reguläre Nahrung dabei. Es gab auch keine krankheitsbedingten Ausfälle, keine schwerwiegenden Pannen mit den Rädern und es ist nichts abhanden gekommen. Letzteres ist besonders bemerkenswert, da wir unsere bepackten Räder nach ein oder zwei Wochen der Vorsicht grundsätzlich vor Supermärkten, Restaurants und Bibliotheken unangeschlossen stehen gelassen haben.
Unsere physische und insbesondere auch die mentale Fitness hat sich im Laufe der Reise deutlich verbessert. So konnten wir über zwei Wochen herausfahren - unser Rückflug geht erst am 19. August. Zunächst bleiben wir ein bis zwei Tage in Vancouver für die Besichtigung der Stadt und weitere Planungen. Glücklicherweise haben wir mit Duhane einen ausgesprochen symphatischen Reiseradler gefunden, der uns höchst gastfreundlich bei sich aufgenommen hat. Das gemeinsame gigantische Abendessen mit feinem deutschem Weißwein hat die Reise angemessen abgeschlossen.
Die verbleibende Zeit werden wir dann nutzen, um Vancouver Island zu erkunden und dabei möglichst noch einen richtig entspannenden Urlaub zu machen. Mal schauen, ob wir unsere Körper wieder an einen geringeren Energieumsatz gewöhnen können. Die exzessive Esserei muss jedenfalls irgendwann ein Ende haben. Wir werden vor unserem Rückflug berichten, wie es uns ergangen ist. Die regelmäßigen Blog-Einträge enden allerdings mit diesem. Wir hoffen, dass uns recht viele Leser bis zuletzt treu geblieben sind und Freude beim Lesen hatten.
Heute ist unser großer Tag. Wir verabschieden uns von unseren netten Gastgebern und machen uns ein letztes Mal auf den Weg nach Westen. Etwa 50 km trennen uns von unserem Ziel, einem Strand in Vancouver. Nach zwei Tagen mit durchwachsenem Wetter begleitet uns heute wieder blauer Himmel mit strahlendem Sonnenschein - perfekt.
Die Fahrt ist entspannt und wir ziehen sie durch viele Pausen ein wenig in die Länge. Fahrradfahren im Stadtverkehr ist üblicherweise nicht sonderlich angenehm, doch Vancouver ist ausgesprochen radlerfreundlich. Es gibt allerhand feine Seitenstraßen, die speziell für Radler vorgesehen sind und sonst nur von Anwohnern genutzt werden. Entsprechend wimmelt es nur so von Zweirädern. Weiträumige Gebiete mit kleinen Häusern und viel Grün bestimmen das Stadtbild. Zudem kann man häufig in der Ferne die Berge mit ihren schneebedeckten Gipfeln sehen.
Irgendwann ist es dann soweit - wir sehen das Wasser. Kurz darauf sind wir am Kitsilano Beach und schieben die Räder den Sandstrand hinunter. Wir tauchen die Reifen in den Pazifik, wie wir es vor 72 Tagen in New York am Atlantik gemacht haben. Oft habe ich unterwegs an diesen Moment gedacht und nun ist es tatsächlich soweit. Nach über zehn Wochen und 6109 km auf dem Rad endet diese aufregende Reise hier am Strand von Vancouver. Uns schwirren viel zu viele aufregende Erinnerungen durch die Köpfe, um in diesem Moment einen richtigen Abschluss zu finden. Denn es fällt schwer, die Freude über diesen Erfolg gegenüber der Traurigkeit über das Reiseende abzuwägen. Zu lange haben wir auf dieses Ziel hingearbeitet, zu sehr haben wir uns an dieses Leben gewöhnt.
Wir bleiben noch eine Weile am Strand und gönnen uns einen Feiertrunk sowie ein Chili Con Carne. Dieses Outdoor-Tütenessen ist mit uns quer über den Kontinent gefahren und steckte stets als Notfallreserve ganz unten in meiner Essens-Tasche. Wir sind aber nie in eine wirklich kritische Situation geraten und hatten immer genug reguläre Nahrung dabei. Es gab auch keine krankheitsbedingten Ausfälle, keine schwerwiegenden Pannen mit den Rädern und es ist nichts abhanden gekommen. Letzteres ist besonders bemerkenswert, da wir unsere bepackten Räder nach ein oder zwei Wochen der Vorsicht grundsätzlich vor Supermärkten, Restaurants und Bibliotheken unangeschlossen stehen gelassen haben.
Unsere physische und insbesondere auch die mentale Fitness hat sich im Laufe der Reise deutlich verbessert. So konnten wir über zwei Wochen herausfahren - unser Rückflug geht erst am 19. August. Zunächst bleiben wir ein bis zwei Tage in Vancouver für die Besichtigung der Stadt und weitere Planungen. Glücklicherweise haben wir mit Duhane einen ausgesprochen symphatischen Reiseradler gefunden, der uns höchst gastfreundlich bei sich aufgenommen hat. Das gemeinsame gigantische Abendessen mit feinem deutschem Weißwein hat die Reise angemessen abgeschlossen.
Die verbleibende Zeit werden wir dann nutzen, um Vancouver Island zu erkunden und dabei möglichst noch einen richtig entspannenden Urlaub zu machen. Mal schauen, ob wir unsere Körper wieder an einen geringeren Energieumsatz gewöhnen können. Die exzessive Esserei muss jedenfalls irgendwann ein Ende haben. Wir werden vor unserem Rückflug berichten, wie es uns ergangen ist. Die regelmäßigen Blog-Einträge enden allerdings mit diesem. Wir hoffen, dass uns recht viele Leser bis zuletzt treu geblieben sind und Freude beim Lesen hatten.
2. August, Hope nach Maple Ridge
Fuer den heutigen Abend hatten wir uns ueber das Netzwerk warmshowers.org einen Gastgeber in Maple Ridge, einem Vorort von Vancouver, organisiert. Auf dieser Internetseite kann man sich registrieren, wenn man bereit ist, einen Radreisenden in seiner Wohnung aufzunehmen und ihm eine Dusche sowie eine Schlafgelegenheit zu bieten. Das ist eine feine Sache und wir sind gespannt, wen wir heute abend kennenlernen werden.
Von Hope nach Maple Ridge ist es aber noch ein ganzes Stueck, das wir erstmal auf dem Highway 1 in Angriff nehmen. Das ist eine Art Autobahn, welche mitten in die Stadt hineinfuehrt und recht stark befahren ist. Nach einigen Kilometern jedoch verbietet uns das Schild mit dem durchgestrichenen Fahrrad das Weiterfahren und wir muessen einen ordentlichen Umweg in Kauf nehmen.
Die Gegend wird zunehmend urbaner, kleine Einkaufszentren und Wohnsiedlungen wechseln sich mit Bauernhoefen und Kuhweiden ab. Irgendwann fahren wir dann ueber den Fraser River und legen die letzten 30 km auf Highway 7 zurueck.
Nach 128 km werden wir in Maple Ridge sehr gastfreundlich von Alex, Barb und ihren drei kleinen Kindern aufgenommen. Es gibt reichtlich Tortellini, Salat und Kuchen, eine Dusche und eine aufblasbare Gaestematratze - alles, was der Radler braucht.
Morgen sind es nur noch rund 50 km bis Vancouver. Wir planen, zum Strand zu fahren und dort unsere Fuesse und Vorraeder in den Pazifik zu stecken.
Fuer den heutigen Abend hatten wir uns ueber das Netzwerk warmshowers.org einen Gastgeber in Maple Ridge, einem Vorort von Vancouver, organisiert. Auf dieser Internetseite kann man sich registrieren, wenn man bereit ist, einen Radreisenden in seiner Wohnung aufzunehmen und ihm eine Dusche sowie eine Schlafgelegenheit zu bieten. Das ist eine feine Sache und wir sind gespannt, wen wir heute abend kennenlernen werden.
Von Hope nach Maple Ridge ist es aber noch ein ganzes Stueck, das wir erstmal auf dem Highway 1 in Angriff nehmen. Das ist eine Art Autobahn, welche mitten in die Stadt hineinfuehrt und recht stark befahren ist. Nach einigen Kilometern jedoch verbietet uns das Schild mit dem durchgestrichenen Fahrrad das Weiterfahren und wir muessen einen ordentlichen Umweg in Kauf nehmen.
Die Gegend wird zunehmend urbaner, kleine Einkaufszentren und Wohnsiedlungen wechseln sich mit Bauernhoefen und Kuhweiden ab. Irgendwann fahren wir dann ueber den Fraser River und legen die letzten 30 km auf Highway 7 zurueck.
Nach 128 km werden wir in Maple Ridge sehr gastfreundlich von Alex, Barb und ihren drei kleinen Kindern aufgenommen. Es gibt reichtlich Tortellini, Salat und Kuchen, eine Dusche und eine aufblasbare Gaestematratze - alles, was der Radler braucht.
Morgen sind es nur noch rund 50 km bis Vancouver. Wir planen, zum Strand zu fahren und dort unsere Fuesse und Vorraeder in den Pazifik zu stecken.
k.w. | 03. August 08 | Topic Reisebericht | 0 Kommentare
| Kommentieren
1. August, Princeton nach Hope
Gegen acht Uhr machen wir uns heute morgen auf den Weg. Es hat gerade mal aufgehört zu regnen und wir sind froh, dass wir uns gestern mal wieder ein Motelzimmer gegönnt haben - kein nasses Zelt einpacken. Dieser Tag soll uns über den letzten Pass führen und wird unseren Willen noch einmal auf die Probe stellen. Doch der Reihe nach.
Wir starten auf 640 m Höhe und der Pass ist 75 km entfernt. Doch statt eines gemächlichen Anstieges geht es gleich ordentlich zur Sache. Die großen LKWs mit Anhänger sind bei dieser Steigung nicht viel schneller als wir. Auf 1282 m erreichen wir den Sunday Summit. Von dem war mal wieder nirgends die Rede. Dafür schenkt uns ein LKW-Fahrer beim Bremsencheck einfach mal so zwei Eis. Uns ist zwar kalt, doch Kalorien werden grundsätzlich nicht abgelehnt. Auf der folgenden Abfahrt wird es noch kälter, es sind aber zum Glück nur gut 300 Höhenmeter. Danach sind wir wieder am gleichen Fluss wie zuvor in Hope - war dieser Extra-Hügel wirklich notwendig?

Die Hoffnung auf eine gemütliche Weiterfahrt verflüchtigt sich im straffen Gegenwind nebst hügeliger Straßenführung am gemächlich ansteigenden Bach. Wir fahren so manchen Höhenmeter heute drei- und vierfach. Doch bald wird die Straße vierspurig und die unnötigen Huckel lassen nach. Gemächlich geht es hinauf auf den Allison Pass (1342 m). Kurz zuvor machen wir uns noch Cold Dogs in Manning Park und beobachten die Leute beim Füttern von possierlichen Nagern gleich neben dem "Do not feed the wildlife"-Schild - man kann die Dinger sogar streicheln. Doch unsere Pfanne ist schon heimgeflogen, sonst hätte es wohl Nagerragout gegeben.
Auf den Pass folgt die übliche flotte Abfahrt, ein leichter Nieselregen und der schmale Highway vermögen unsere Freude über die bewältigten Berge nicht zu trüben. Irgendwann stelle ich fest, dass es doch nicht mehr so leicht rollt und ein prüfender Blick auf den Bach offenbart, dass er in die falsche Richtung fließt: Wir fahren stromaufwärts. Das war so nicht abgemacht. Sind wir ins falsche Tal abgebogen? Dazu gesellt sich wieder der Gegenwind. Und als wir nach Sunshine Valley einfahren, setzt strömender Regen ein, was wir mit einer Mischung aus lauthalsem Fluchen und hysterischem Lachen quittieren. Doch auch diese Episode hat bald ein Ende und nach der obligatorischen Wasserscheide fließt auch der Bach neben uns wieder in die richtige Richtung.
Der Regen ist unbeständig, aber der dichte Wald aus erstaunlich hohen Bäumen ist überall sehr feucht. Wir fahren immer wieder durch Wolken, sie hängen hier ganz tief und scheinen aus dem Wald aufzusteigen. Ein völlig anderes Bild als noch auf der östlichen Seite dieser Bergkette. Schließlich erreichen wir den kleinen Ort Hope und kurz danach unseren Zeltplatz. Wir sind 142 km geradelt und der Höhenmesser zeigt gerade mal noch 29 m an. Da kann der Ozean ja nicht mehr fern sein. Fragt sich nur, welche Pässe sich über Nacht noch zwischen uns und dem Ziel bilden werden - wir rechnen eigentlich mit allem.
Gegen acht Uhr machen wir uns heute morgen auf den Weg. Es hat gerade mal aufgehört zu regnen und wir sind froh, dass wir uns gestern mal wieder ein Motelzimmer gegönnt haben - kein nasses Zelt einpacken. Dieser Tag soll uns über den letzten Pass führen und wird unseren Willen noch einmal auf die Probe stellen. Doch der Reihe nach.
Wir starten auf 640 m Höhe und der Pass ist 75 km entfernt. Doch statt eines gemächlichen Anstieges geht es gleich ordentlich zur Sache. Die großen LKWs mit Anhänger sind bei dieser Steigung nicht viel schneller als wir. Auf 1282 m erreichen wir den Sunday Summit. Von dem war mal wieder nirgends die Rede. Dafür schenkt uns ein LKW-Fahrer beim Bremsencheck einfach mal so zwei Eis. Uns ist zwar kalt, doch Kalorien werden grundsätzlich nicht abgelehnt. Auf der folgenden Abfahrt wird es noch kälter, es sind aber zum Glück nur gut 300 Höhenmeter. Danach sind wir wieder am gleichen Fluss wie zuvor in Hope - war dieser Extra-Hügel wirklich notwendig?

Die Hoffnung auf eine gemütliche Weiterfahrt verflüchtigt sich im straffen Gegenwind nebst hügeliger Straßenführung am gemächlich ansteigenden Bach. Wir fahren so manchen Höhenmeter heute drei- und vierfach. Doch bald wird die Straße vierspurig und die unnötigen Huckel lassen nach. Gemächlich geht es hinauf auf den Allison Pass (1342 m). Kurz zuvor machen wir uns noch Cold Dogs in Manning Park und beobachten die Leute beim Füttern von possierlichen Nagern gleich neben dem "Do not feed the wildlife"-Schild - man kann die Dinger sogar streicheln. Doch unsere Pfanne ist schon heimgeflogen, sonst hätte es wohl Nagerragout gegeben.
Auf den Pass folgt die übliche flotte Abfahrt, ein leichter Nieselregen und der schmale Highway vermögen unsere Freude über die bewältigten Berge nicht zu trüben. Irgendwann stelle ich fest, dass es doch nicht mehr so leicht rollt und ein prüfender Blick auf den Bach offenbart, dass er in die falsche Richtung fließt: Wir fahren stromaufwärts. Das war so nicht abgemacht. Sind wir ins falsche Tal abgebogen? Dazu gesellt sich wieder der Gegenwind. Und als wir nach Sunshine Valley einfahren, setzt strömender Regen ein, was wir mit einer Mischung aus lauthalsem Fluchen und hysterischem Lachen quittieren. Doch auch diese Episode hat bald ein Ende und nach der obligatorischen Wasserscheide fließt auch der Bach neben uns wieder in die richtige Richtung.
Der Regen ist unbeständig, aber der dichte Wald aus erstaunlich hohen Bäumen ist überall sehr feucht. Wir fahren immer wieder durch Wolken, sie hängen hier ganz tief und scheinen aus dem Wald aufzusteigen. Ein völlig anderes Bild als noch auf der östlichen Seite dieser Bergkette. Schließlich erreichen wir den kleinen Ort Hope und kurz danach unseren Zeltplatz. Wir sind 142 km geradelt und der Höhenmesser zeigt gerade mal noch 29 m an. Da kann der Ozean ja nicht mehr fern sein. Fragt sich nur, welche Pässe sich über Nacht noch zwischen uns und dem Ziel bilden werden - wir rechnen eigentlich mit allem.
31. Juli, Keremeos nach Princeton
Der elende Wind rüttelte die ganze Nacht am Zelt und ließ auch morgens nicht nach. So krochen wir völlig unmotiviert aus den Schlafsäcken. Wir hofften, zumindest bis nach Princeton zu kommen und fürchteten uns vor dem, was da kommen mochte.
Nach den ersten anstrengenden 20 km ließ der Wind tatsächlich nach, die Straße verlief eben und wir rollten wieder ganz gut. Trotzdem blieb Princeton nach 70 km das heutige Tagesziel. Die letzten Tage waren anstrengend und wir wollten uns ein bißchen erholen, ehe wir am morgigen Tag den letzten Pass unserer Reise erobern.
Im übrigen sahen wir in Osoyoos gestern das erste Straßenschild, auf dem Vancouver ausgeschildert war. Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir wieder eins sehen. Die Kilometerzahl darauf wird immer kleiner.
Der elende Wind rüttelte die ganze Nacht am Zelt und ließ auch morgens nicht nach. So krochen wir völlig unmotiviert aus den Schlafsäcken. Wir hofften, zumindest bis nach Princeton zu kommen und fürchteten uns vor dem, was da kommen mochte.
Nach den ersten anstrengenden 20 km ließ der Wind tatsächlich nach, die Straße verlief eben und wir rollten wieder ganz gut. Trotzdem blieb Princeton nach 70 km das heutige Tagesziel. Die letzten Tage waren anstrengend und wir wollten uns ein bißchen erholen, ehe wir am morgigen Tag den letzten Pass unserer Reise erobern.
Im übrigen sahen wir in Osoyoos gestern das erste Straßenschild, auf dem Vancouver ausgeschildert war. Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir wieder eins sehen. Die Kilometerzahl darauf wird immer kleiner.
k.w. | 01. August 08 | Topic Reisebericht | 0 Kommentare
| Kommentieren
30. Juli, Midway nach Keremeos
Seit dem letzten Pass hat sich die Landschaft mal wieder verändert. Das Tal um Midway herum ist offenbar trockener als beispielsweise das in Salmo und wir sehen wieder mehr gelb und braun als grün. Das erste Ziel des Tages ist der Anarchist Summit auf 1233 m Höhe. Die Abfahrt ist auch hier deutlich steiler als der Anstieg und Serpentinen führen uns hinab nach Osoyoos.
Auch dieses Tal ist trocken, doch es gibt bewässerte Plantagen und dazu viele große Obststände am Highway. Wir greifen zu und bekommen neben durchschnittlichen Aprikosen und Pfirsichen auch ausgesprochen leckere Nektarinen. Eine Pizza gibt uns Kraft für den kleineren Anstieg hinüber ins nächste Tal.
Dort angekommen folgen wir dem Similkameen River stromaufwärts. Er hat ein schönes, brettebenes Tal geformt, doch die Straße führt ein Stück daneben über kraftraubende Hügel. Wer plant denn sowas? Später wird es flacher und wir sehen ein Schild "Windy Valley". Die Schlucht macht ihrem Namen alle Ehre und wir müssen uns nochmal ordentlich durchbeißen, bevor wir nach 122 km in Keremeos ankommen. Hier ist es selbst am Abend so windig, dass wir das Zelt besonders gut verankern müssen. Wir haben etwas Bammel vor der nächsten Etappe, die uns weiter durch dieses Tal führen wird.
Seit dem letzten Pass hat sich die Landschaft mal wieder verändert. Das Tal um Midway herum ist offenbar trockener als beispielsweise das in Salmo und wir sehen wieder mehr gelb und braun als grün. Das erste Ziel des Tages ist der Anarchist Summit auf 1233 m Höhe. Die Abfahrt ist auch hier deutlich steiler als der Anstieg und Serpentinen führen uns hinab nach Osoyoos.
Auch dieses Tal ist trocken, doch es gibt bewässerte Plantagen und dazu viele große Obststände am Highway. Wir greifen zu und bekommen neben durchschnittlichen Aprikosen und Pfirsichen auch ausgesprochen leckere Nektarinen. Eine Pizza gibt uns Kraft für den kleineren Anstieg hinüber ins nächste Tal.
Dort angekommen folgen wir dem Similkameen River stromaufwärts. Er hat ein schönes, brettebenes Tal geformt, doch die Straße führt ein Stück daneben über kraftraubende Hügel. Wer plant denn sowas? Später wird es flacher und wir sehen ein Schild "Windy Valley". Die Schlucht macht ihrem Namen alle Ehre und wir müssen uns nochmal ordentlich durchbeißen, bevor wir nach 122 km in Keremeos ankommen. Hier ist es selbst am Abend so windig, dass wir das Zelt besonders gut verankern müssen. Wir haben etwas Bammel vor der nächsten Etappe, die uns weiter durch dieses Tal führen wird.
d.h. | 01. August 08 | Topic Reisebericht | 0 Kommentare
| Kommentieren
29. Juli, Grand Forks nach Midway
Wir ließen den Tag gemütlich beginnen, schliefen etwas länger und fuhren erst gegen 10 Uhr aus Grand Forks heraus. Die Straße führte uns sogleich sachte bergauf, etwa 500 Höhenmeter legten wir ziemlich gemächlich zurück. Ein Teil der folgenden Abfahrt wurde uns durch ganz häßlichen Gegenwind vergrault, man mußte teilweise richtig straff treten. Das war frustrierend - die Früchte der Arbeit wurden uns vorenthalten.
Eigentlich hatten wir geplant, heute nach Osoyoos zu pedalen. Nach knapp 60 km beendeten wir den Tag jedoch zeitig in dem kleinen Städtchen Midway. Auf einem süßen Zeltplatz am Fluß, von der Gemeinde betrieben, bauten wir unser Haus auf und deckten uns im Supermarkt mit Nahrung ein. Zur Abwechslung gab es heute mal Nudeln mit feiner Tomatensoße. Von der 900-Gramm-Packung blieb sogar etwas übrig. Erdbeeren und Süßkram rundeten das üppige Mahl ab. Nur der Reibekäse fehlte, der Preis war uns mit 6 Dollar zu happig.
Wir ließen den Tag gemütlich beginnen, schliefen etwas länger und fuhren erst gegen 10 Uhr aus Grand Forks heraus. Die Straße führte uns sogleich sachte bergauf, etwa 500 Höhenmeter legten wir ziemlich gemächlich zurück. Ein Teil der folgenden Abfahrt wurde uns durch ganz häßlichen Gegenwind vergrault, man mußte teilweise richtig straff treten. Das war frustrierend - die Früchte der Arbeit wurden uns vorenthalten.
Eigentlich hatten wir geplant, heute nach Osoyoos zu pedalen. Nach knapp 60 km beendeten wir den Tag jedoch zeitig in dem kleinen Städtchen Midway. Auf einem süßen Zeltplatz am Fluß, von der Gemeinde betrieben, bauten wir unser Haus auf und deckten uns im Supermarkt mit Nahrung ein. Zur Abwechslung gab es heute mal Nudeln mit feiner Tomatensoße. Von der 900-Gramm-Packung blieb sogar etwas übrig. Erdbeeren und Süßkram rundeten das üppige Mahl ab. Nur der Reibekäse fehlte, der Preis war uns mit 6 Dollar zu happig.
k.w. | 31. Juli 08 | Topic Reisebericht | 0 Kommentare
| Kommentieren
28. Juli, Castlegar nach Grand Forks
Der Tag beginnt mit einem relativ gemächlichen Anstieg zum Paulson Summit auf 1535 m. Die Abfahrt ist deutlich steiler und wie immer ausgesprochen sehenswert. Vom kühlen Pass geht es zügig hinab in den brütend heißen Talkessel von Christina Lake. Der Ort ist nicht eben ein kulinarischer Höhepunkt und so essen wir Burger beim Griechen.
Frisch gestärkt folgen wir dem nächsten Gebirgsbach stromaufwärts bis nach Grand Forks und beenden den Tag nach 92 km. Der städtische Zeltplatz ist günstig, jedoch vom Sprinklersystem fast komplett unter Wasser gesetzt. Wir finden trotzdem ein trockenes Fleckchen - zumindest, bis in der Nacht die andere Bewässerungsschleife angeht.

Der Tag beginnt mit einem relativ gemächlichen Anstieg zum Paulson Summit auf 1535 m. Die Abfahrt ist deutlich steiler und wie immer ausgesprochen sehenswert. Vom kühlen Pass geht es zügig hinab in den brütend heißen Talkessel von Christina Lake. Der Ort ist nicht eben ein kulinarischer Höhepunkt und so essen wir Burger beim Griechen.
Frisch gestärkt folgen wir dem nächsten Gebirgsbach stromaufwärts bis nach Grand Forks und beenden den Tag nach 92 km. Der städtische Zeltplatz ist günstig, jedoch vom Sprinklersystem fast komplett unter Wasser gesetzt. Wir finden trotzdem ein trockenes Fleckchen - zumindest, bis in der Nacht die andere Bewässerungsschleife angeht.

27. Juli, Creston nach Castlegar
Die Bergzüge der Rocky Mountains verlaufen zumeist in Nord-Süd-Richtung, ebenso die Flusstäler. Seit Yellowstone konnten wir uns ziemlich gut durchmogeln und hatten nur wenige harte Anstiege. Nun aber geht es direkt nach Westen und damit quer zu den Tälern. Leider fehlen im GPS die Höhendaten für Kanada und wir fühlen uns ein wenig blind. Unsere Karte zeigt uns drei Pässe auf dem Weg zur Küste. Doch wie sich bald herausstellt, ist das nur die halbe Wahrheit.
Zunächst aber liegt der 1774 m hohe Kootenay Pass vor uns. Den könnte man noch nördlich umfahren, allerdings mit über 50 km Umweg. Wir wählen den direkten Weg und beginnen die Kletterei auf etwas über 500 m Höhe. Es läuft ganz gut und direkt oben auf dem Pass gibt es einen hübschen kleinen See mit Raststätte. Danach können wir die rasante Abfahrt genießen. Sie ist mal wieder mit herrlichen Ausblicken in einen zerfurchten Canyon gespickt, außer den nächsten Metern der Straße ist nur ein dunkelgrünes Meer aus Nadelwald zu sehen.
In Salmo machen wir eine längere Pause. Telefonisch teilt uns der Zeltplatzbesitzer aus Castlegar mit, dass es dort heftig regnet und der Weg zu ihm nochmal bis auf über 1200 m hinauf führt. Trotz dunkler Wolken entscheiden wir uns für die Weiterfahrt und haben Glück - wir bekommen nur wenige Tropfen ab. Der Pass bringt uns erneut ordentlich ins Schwitzen und auch diesmal ist die anschließende Abfahrt sehr erquicklich. Der Blick hinab nach Castlegar ist grandios. Der Ort liegt am Columbia River - schon hier ein großer Fluss, der ein gewaltiges Tal geformt hat. An dessen Ende sehen wir noch die Regenschleier, die uns glücklicherweise erspart bleiben.
Nach einer längst überfälligen Mahlzeit in Castlegar verbleiben nur noch 4 km. Doch die führen aus dem Flusstal heraus - natürlich steil bergauf. Gegen halb neun erreichen wir recht erschöpft den Zeltplatz, wo der nette Herr überrascht ist, dass wir es noch geschafft haben. "I didn't want to discourage you" antwortet er auf meine Frage, warum er den letzten Anstieg nicht erwähnt hatte. Nach 127 km und etwa 2100 Höhenmetern fallen wir ins Zelt. Selbiges müssen wir leider in der Nacht noch zu einem Flecken ohne benachbartes Sägewerk tragen. Und der nächste Pass erwartet uns schon.
Die Bergzüge der Rocky Mountains verlaufen zumeist in Nord-Süd-Richtung, ebenso die Flusstäler. Seit Yellowstone konnten wir uns ziemlich gut durchmogeln und hatten nur wenige harte Anstiege. Nun aber geht es direkt nach Westen und damit quer zu den Tälern. Leider fehlen im GPS die Höhendaten für Kanada und wir fühlen uns ein wenig blind. Unsere Karte zeigt uns drei Pässe auf dem Weg zur Küste. Doch wie sich bald herausstellt, ist das nur die halbe Wahrheit.
Zunächst aber liegt der 1774 m hohe Kootenay Pass vor uns. Den könnte man noch nördlich umfahren, allerdings mit über 50 km Umweg. Wir wählen den direkten Weg und beginnen die Kletterei auf etwas über 500 m Höhe. Es läuft ganz gut und direkt oben auf dem Pass gibt es einen hübschen kleinen See mit Raststätte. Danach können wir die rasante Abfahrt genießen. Sie ist mal wieder mit herrlichen Ausblicken in einen zerfurchten Canyon gespickt, außer den nächsten Metern der Straße ist nur ein dunkelgrünes Meer aus Nadelwald zu sehen.
In Salmo machen wir eine längere Pause. Telefonisch teilt uns der Zeltplatzbesitzer aus Castlegar mit, dass es dort heftig regnet und der Weg zu ihm nochmal bis auf über 1200 m hinauf führt. Trotz dunkler Wolken entscheiden wir uns für die Weiterfahrt und haben Glück - wir bekommen nur wenige Tropfen ab. Der Pass bringt uns erneut ordentlich ins Schwitzen und auch diesmal ist die anschließende Abfahrt sehr erquicklich. Der Blick hinab nach Castlegar ist grandios. Der Ort liegt am Columbia River - schon hier ein großer Fluss, der ein gewaltiges Tal geformt hat. An dessen Ende sehen wir noch die Regenschleier, die uns glücklicherweise erspart bleiben.
Nach einer längst überfälligen Mahlzeit in Castlegar verbleiben nur noch 4 km. Doch die führen aus dem Flusstal heraus - natürlich steil bergauf. Gegen halb neun erreichen wir recht erschöpft den Zeltplatz, wo der nette Herr überrascht ist, dass wir es noch geschafft haben. "I didn't want to discourage you" antwortet er auf meine Frage, warum er den letzten Anstieg nicht erwähnt hatte. Nach 127 km und etwa 2100 Höhenmetern fallen wir ins Zelt. Selbiges müssen wir leider in der Nacht noch zu einem Flecken ohne benachbartes Sägewerk tragen. Und der nächste Pass erwartet uns schon.
26. Juli, Threemile Corner nach Creston
Da wir gestern ein wenig kraftlos unterwegs waren, gönnen wir uns heute einen halben Ruhetag. Nur 55 km führen uns nach Creston, BC. Die Strecke ist landschaftlich mal wieder sehr schön und es rollt sich locker dahin. In Porthill reisen wir einmal mehr nach Kanada ein. Da unsere weitere Planung noch nicht ganz fest steht, wissen wir nicht, ob wir die Vereinigten Staaten nun entgültig verlassen. Ein bisschen Wehmut schwingt bei mir aber schon mit.
Nun sind wir also in British Columbia. Auch hier gibt es Bibliotheken und auch hier stellen sie offenbar eine beliebte Anlaufstelle für Reiseradler dar. In der Creston Library treffen wir auf Wei, einen asiatischstämmigen Londoner, der von Boston nach Vancouver fährt - sehr nah an unserer Tour. Auch Toronto und Milwaukee waren Stationen bei ihm und unsere Wege haben sich wohl mehrfach gekreuzt. Wei ist allerdings über zwei Wochen vor uns gestartet und fliegt eine Woche später zurück. Da wir in Creston bleiben, er aber heute noch weiterfährt, trennen sich unsere Wege vorerst. Wiedersehen nicht ausgeschlossen.
Nach der Bibliothek drehen wir eine Runde durch den Supermarkt. Der kanadische Dollar mag ja erheblich hübscher sein als der amerikanische, aber die Preise haben uns in den USA dann doch deutlich besser gefallen. Trotzdem geht es mit vollen Taschen zum Zeltplatz um die Ecke und den Rest des Tages verbringen wir mit Kartenstudium, Essen und Lagerfeuer.
Da wir gestern ein wenig kraftlos unterwegs waren, gönnen wir uns heute einen halben Ruhetag. Nur 55 km führen uns nach Creston, BC. Die Strecke ist landschaftlich mal wieder sehr schön und es rollt sich locker dahin. In Porthill reisen wir einmal mehr nach Kanada ein. Da unsere weitere Planung noch nicht ganz fest steht, wissen wir nicht, ob wir die Vereinigten Staaten nun entgültig verlassen. Ein bisschen Wehmut schwingt bei mir aber schon mit.
Nun sind wir also in British Columbia. Auch hier gibt es Bibliotheken und auch hier stellen sie offenbar eine beliebte Anlaufstelle für Reiseradler dar. In der Creston Library treffen wir auf Wei, einen asiatischstämmigen Londoner, der von Boston nach Vancouver fährt - sehr nah an unserer Tour. Auch Toronto und Milwaukee waren Stationen bei ihm und unsere Wege haben sich wohl mehrfach gekreuzt. Wei ist allerdings über zwei Wochen vor uns gestartet und fliegt eine Woche später zurück. Da wir in Creston bleiben, er aber heute noch weiterfährt, trennen sich unsere Wege vorerst. Wiedersehen nicht ausgeschlossen.
Nach der Bibliothek drehen wir eine Runde durch den Supermarkt. Der kanadische Dollar mag ja erheblich hübscher sein als der amerikanische, aber die Preise haben uns in den USA dann doch deutlich besser gefallen. Trotzdem geht es mit vollen Taschen zum Zeltplatz um die Ecke und den Rest des Tages verbringen wir mit Kartenstudium, Essen und Lagerfeuer.
d.h. | 28. Juli 08 | Topic Reisebericht | 0 Kommentare
| Kommentieren
