5. Juli, Custer State Park nach Upton
Die heutige Tour führt uns nach wenigen Meilen in den Touristenort Custer, wo wir gestern Abend das Feuerwerk gesehen haben. Es folgt ein kleiner Einkauf und ein kurzer Anstieg bis auf 1750 m, unseren vorläufigen Höhepunkt. Die Abfahrt bis auf 1300 m führt uns westlich aus den Black Hills und South Dakota hinaus und Wyoming heißt uns willkommen.
Nach dem Verlassen der Black Hills verändert sich innerhalb von 30 km rapide die Landschaft. Die grünen Wälder weichen einer felsigen Graslandschaft, es wird heiß und trocken. Die Besiedlung ist hier noch viel geringer als in South Dakota, es gibt kaum noch Farmen. Etwas verwöhnt von den letzten Tagen sind wir nicht gerade begeistert.
Auffällig ist nur ein entgegenkommendes Motorhome. Von denen habe ich bislang nicht berichtet, doch es gibt hier viele davon. Sie sind wie Wohnmobile, aber von der Größe eines ausgewachsenen Reisebusses. Auf dem Highway ziehen sie üblicherweise noch das Alltagsauto hinter sich her, in diesem speziellen Fall ein großer Pickup. Auf dessen Ladefläche ist noch ein dickes Motorrad verstaut und hinten hängen Fahrräder dran. Toll. Nur ihr Boot haben sie wohl vergessen.
Nach unser Rast in Newcastle folgt noch ein windiger Abschnitt nach Upton. Am auffälligsten sind die sechs Kohlezüge mit je 110 bis 130 Waggons. Außerdem stehen auf einem Stück plötzlich überall wackelnde Pumpen herum. Sieht klassisch nach Ölforderung aus, aber die Dinger sind kaum mehr als mannshoch. Das hätte ich mir anders vorgestellt.
Nach insgesamt 115 km erreichen wir dann Upton, laut Ortseingangsschild "The best Town on Earth". Die Motels sind aber leider beide zu und so müssen wir auf die Dusche verzichten und unser Zelt im City Park aufschlagen. Hoffentlich verscheucht uns hier niemand.
Die heutige Tour führt uns nach wenigen Meilen in den Touristenort Custer, wo wir gestern Abend das Feuerwerk gesehen haben. Es folgt ein kleiner Einkauf und ein kurzer Anstieg bis auf 1750 m, unseren vorläufigen Höhepunkt. Die Abfahrt bis auf 1300 m führt uns westlich aus den Black Hills und South Dakota hinaus und Wyoming heißt uns willkommen.
Nach dem Verlassen der Black Hills verändert sich innerhalb von 30 km rapide die Landschaft. Die grünen Wälder weichen einer felsigen Graslandschaft, es wird heiß und trocken. Die Besiedlung ist hier noch viel geringer als in South Dakota, es gibt kaum noch Farmen. Etwas verwöhnt von den letzten Tagen sind wir nicht gerade begeistert.
Auffällig ist nur ein entgegenkommendes Motorhome. Von denen habe ich bislang nicht berichtet, doch es gibt hier viele davon. Sie sind wie Wohnmobile, aber von der Größe eines ausgewachsenen Reisebusses. Auf dem Highway ziehen sie üblicherweise noch das Alltagsauto hinter sich her, in diesem speziellen Fall ein großer Pickup. Auf dessen Ladefläche ist noch ein dickes Motorrad verstaut und hinten hängen Fahrräder dran. Toll. Nur ihr Boot haben sie wohl vergessen.
Nach unser Rast in Newcastle folgt noch ein windiger Abschnitt nach Upton. Am auffälligsten sind die sechs Kohlezüge mit je 110 bis 130 Waggons. Außerdem stehen auf einem Stück plötzlich überall wackelnde Pumpen herum. Sieht klassisch nach Ölforderung aus, aber die Dinger sind kaum mehr als mannshoch. Das hätte ich mir anders vorgestellt.
Nach insgesamt 115 km erreichen wir dann Upton, laut Ortseingangsschild "The best Town on Earth". Die Motels sind aber leider beide zu und so müssen wir auf die Dusche verzichten und unser Zelt im City Park aufschlagen. Hoffentlich verscheucht uns hier niemand.
d.h. | 07. Juli 08 | Topic Reisebericht | 0 Kommentare
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4. Juli, Rapid City nach Custer State Park
Heute ist Independence Day, der Nationalfeiertag in unserem Urlaubsland. Der Morgen beginnt auch für uns feierlich, denn zum Frühstück gibt es gratis Eierkuchen am Zeltplatz. Der heutige Tag war dem Sightseeing und Bergtraining gewidmet und hat uns nicht weiter nach Westen gebracht.
Der Custer State Park war das Ziel. Zuerst einmal strampelten wir uns einen recht gemächlichen Anstieg bis auf über 1500 Meter hinauf und erreichten recht bald das Städtchen Keystone. Die Abfahrt in den Ort ließ das Radlerherz hüpfen - durch wunderschöne Natur rollten wir flott dahin. Durch seine unmittelbare Nähe zu den Steinköpfen des Mount Rushmore lockt Keystone zahlreiche Touristen an, an einem Tag wie heute ganz besonders.
In einem Lebensmittelladen sprachen uns zwei weitere Tourenradler an. Die beiden waren bereits um die 60, wirkten aber recht lustig. Sie fuhren von Washington nach Maine, so daß wir ihnen ein paar Informationen bezüglich der vor uns liegenden Berge entlocken konnten.
Auf der Fahrt aus Keystone erblickten wir die vier in Stein gehauenen Präsidenten von mehreren Aussichtspunkten, ersparten uns aber die 200 Höhenmeter zum eigentlichen Monument. Wir versprachen uns nicht viel davon, vom Custer State Park erwarteten wir mehr.

Zuerst einmal mußten wir aber wieder klettern. Die Iron Mountain Road führte uns malerisch und kurvenreich über Brücken und durch Tunnel den Berg hinauf. Die Tunnel sind derart in den Fels gehauen, daß man beim Hindurchfahren die Gesichter des Mount Rushmore sieht. Die Straße war recht schmal, so daß wir an mancher Stelle den Verkehr etwas aufhielten. Es war jedoch ein fantastischer Anstieg hinauf bis auf 1660 m.
Die nächste Abfahrt brachte uns wieder unter 1200 m bis in den Custer State Park. Gleich zu Beginn fuhren wir durch eine Herde grasender Büffel zu beiden Seiten der Straße. Ein bißchen mulmig war uns schon, diese Tiere konnten wir nicht einschätzen. So waren wir froh, daß eine Reihe Autos vor und hinter uns fuhr, die eine Art Geleitschutz bildeten. Neben Büffeln sahen wir Esel, Langhornschafe und verschiedene Arten von Wild in wunderbarer Landschaft.
Es war allerdings sehr heiß und wir waren dankbar für die vielen schattenspendenen Bäume entlang der Straße. Nach knapp 70 km und einem letzten Anstieg auf 1600 m beschlossen wir den Tag auf einem kleinen Zeltplatz im Park. Obwohl offiziell ausgebucht, fanden wir ein Plätzchen auf der Parzelle von Linda und Bill aus Texas, die während des Sommers als freiwillige Helfer den Platz betreuen.
Am Abend nahmen uns die beiden noch mit nach Custer, wo wir das Feuerwerk zum Nationalfeiertag bewunderten. So standen wir auf dem Parkplatz der Custer High School und freuten uns über das Geknalle am Himmel. Es war wieder ein schöner, ereignisreicher Tag.
Heute ist Independence Day, der Nationalfeiertag in unserem Urlaubsland. Der Morgen beginnt auch für uns feierlich, denn zum Frühstück gibt es gratis Eierkuchen am Zeltplatz. Der heutige Tag war dem Sightseeing und Bergtraining gewidmet und hat uns nicht weiter nach Westen gebracht.
Der Custer State Park war das Ziel. Zuerst einmal strampelten wir uns einen recht gemächlichen Anstieg bis auf über 1500 Meter hinauf und erreichten recht bald das Städtchen Keystone. Die Abfahrt in den Ort ließ das Radlerherz hüpfen - durch wunderschöne Natur rollten wir flott dahin. Durch seine unmittelbare Nähe zu den Steinköpfen des Mount Rushmore lockt Keystone zahlreiche Touristen an, an einem Tag wie heute ganz besonders.
In einem Lebensmittelladen sprachen uns zwei weitere Tourenradler an. Die beiden waren bereits um die 60, wirkten aber recht lustig. Sie fuhren von Washington nach Maine, so daß wir ihnen ein paar Informationen bezüglich der vor uns liegenden Berge entlocken konnten.
Auf der Fahrt aus Keystone erblickten wir die vier in Stein gehauenen Präsidenten von mehreren Aussichtspunkten, ersparten uns aber die 200 Höhenmeter zum eigentlichen Monument. Wir versprachen uns nicht viel davon, vom Custer State Park erwarteten wir mehr.

Zuerst einmal mußten wir aber wieder klettern. Die Iron Mountain Road führte uns malerisch und kurvenreich über Brücken und durch Tunnel den Berg hinauf. Die Tunnel sind derart in den Fels gehauen, daß man beim Hindurchfahren die Gesichter des Mount Rushmore sieht. Die Straße war recht schmal, so daß wir an mancher Stelle den Verkehr etwas aufhielten. Es war jedoch ein fantastischer Anstieg hinauf bis auf 1660 m.
Die nächste Abfahrt brachte uns wieder unter 1200 m bis in den Custer State Park. Gleich zu Beginn fuhren wir durch eine Herde grasender Büffel zu beiden Seiten der Straße. Ein bißchen mulmig war uns schon, diese Tiere konnten wir nicht einschätzen. So waren wir froh, daß eine Reihe Autos vor und hinter uns fuhr, die eine Art Geleitschutz bildeten. Neben Büffeln sahen wir Esel, Langhornschafe und verschiedene Arten von Wild in wunderbarer Landschaft.
Es war allerdings sehr heiß und wir waren dankbar für die vielen schattenspendenen Bäume entlang der Straße. Nach knapp 70 km und einem letzten Anstieg auf 1600 m beschlossen wir den Tag auf einem kleinen Zeltplatz im Park. Obwohl offiziell ausgebucht, fanden wir ein Plätzchen auf der Parzelle von Linda und Bill aus Texas, die während des Sommers als freiwillige Helfer den Platz betreuen.
Am Abend nahmen uns die beiden noch mit nach Custer, wo wir das Feuerwerk zum Nationalfeiertag bewunderten. So standen wir auf dem Parkplatz der Custer High School und freuten uns über das Geknalle am Himmel. Es war wieder ein schöner, ereignisreicher Tag.
k.w. | 06. Juli 08 | Topic Reisebericht | 0 Kommentare
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3. Juli, Interior nach Rapid City
Steve, unsere radelnde Bekanntschaft aus Indiana, braucht morgens genauso lange, um sein Zeug zusammenzupacken. Trotzdem kommen wir recht zeitig los und begeben uns auf den Badlands Loop National Scenic Byway. Steve entschließt sich für den gleichen Weg, muss aber zunächst zum Frühstück nach Interior. Sein Plan ist, heute bis zu Mount Rushmore zu fahren. Dort ist am Tag vor Independence Day immer ein großes Feuerwerk. Das ist eine ziemlich harte Tour, lang und mit vielen Höhenmetern.
Wir genießen zunächst einmal die Badlands. Die Landschaft ist einmalig und wir sehen Wild, große Kolonien von ulkigen Erdmännchen (oder wie auch immer Prairie Dogs übersetzt wird), aber keine Klapperschlangen außer auf Warnschildern. Beim letzten großen Anstieg holt uns Steve wieder ein und wir genießen gemeinsam die Aussicht von oben. Danach geht es flott und mit Südostwind im Rücken nach Wall, wo es große, leckere Sandwiches gibt.
Von Wall aus fahren wir nun wieder nach Westen, unsere Interstate-Premiere. Der Standstreifen ist ziemlich gut, die Anstiege sind flach und der Wind ist weiterhin auf unserer (Rück-)Seite. Allein der Draht von zerfetzten Autoreifen steckt gern mal in Kathis Vorderrad. Steve fährt seit Wall voraus, wir holen in aber noch zweimal (Platten und Essenspause) ein. Die dritte Verabschiedung soll dann die letzte sein.
Die Strecke bis Rapid City reißen wir praktisch am Stück durch und fallen danach in einer Burger-Bude ein. Hier sind wir erstmals auf 1000 Meter Höhe. South Dakota liegt allerdings auch im flacheren Teil locker bei 600 Metern. Nach der Stärkung geht es noch ein Stück südlich in die Black Hills. Ein letzter, steiler Anstieg bringt uns zu unserem Campground. Wir sind 158 km geradelt und haben die 100 Meilen damit denkbar knapp verpasst. Mount Rushmore wäre nicht mehr weit, aber noch höher gewesen. Auf einer Hügelkuppe können wir das Feuerwerk trotzdem aus der Ferne betrachten, während die Nudeln kochen und die Waschmaschine unten beim Zeltplatz rumpelt. Ein würdiger Abschluss der ersten Hälfte unserer Reise!
Steve, unsere radelnde Bekanntschaft aus Indiana, braucht morgens genauso lange, um sein Zeug zusammenzupacken. Trotzdem kommen wir recht zeitig los und begeben uns auf den Badlands Loop National Scenic Byway. Steve entschließt sich für den gleichen Weg, muss aber zunächst zum Frühstück nach Interior. Sein Plan ist, heute bis zu Mount Rushmore zu fahren. Dort ist am Tag vor Independence Day immer ein großes Feuerwerk. Das ist eine ziemlich harte Tour, lang und mit vielen Höhenmetern.
Wir genießen zunächst einmal die Badlands. Die Landschaft ist einmalig und wir sehen Wild, große Kolonien von ulkigen Erdmännchen (oder wie auch immer Prairie Dogs übersetzt wird), aber keine Klapperschlangen außer auf Warnschildern. Beim letzten großen Anstieg holt uns Steve wieder ein und wir genießen gemeinsam die Aussicht von oben. Danach geht es flott und mit Südostwind im Rücken nach Wall, wo es große, leckere Sandwiches gibt.
Von Wall aus fahren wir nun wieder nach Westen, unsere Interstate-Premiere. Der Standstreifen ist ziemlich gut, die Anstiege sind flach und der Wind ist weiterhin auf unserer (Rück-)Seite. Allein der Draht von zerfetzten Autoreifen steckt gern mal in Kathis Vorderrad. Steve fährt seit Wall voraus, wir holen in aber noch zweimal (Platten und Essenspause) ein. Die dritte Verabschiedung soll dann die letzte sein.
Die Strecke bis Rapid City reißen wir praktisch am Stück durch und fallen danach in einer Burger-Bude ein. Hier sind wir erstmals auf 1000 Meter Höhe. South Dakota liegt allerdings auch im flacheren Teil locker bei 600 Metern. Nach der Stärkung geht es noch ein Stück südlich in die Black Hills. Ein letzter, steiler Anstieg bringt uns zu unserem Campground. Wir sind 158 km geradelt und haben die 100 Meilen damit denkbar knapp verpasst. Mount Rushmore wäre nicht mehr weit, aber noch höher gewesen. Auf einer Hügelkuppe können wir das Feuerwerk trotzdem aus der Ferne betrachten, während die Nudeln kochen und die Waschmaschine unten beim Zeltplatz rumpelt. Ein würdiger Abschluss der ersten Hälfte unserer Reise!
2. Juli, Murdo nach Interior
Als wir heute losfahren, sieht es verflixt grau und regnerisch aus. Der Wetterbericht hat aber nur von bewölkt und 30% Regenwahrscheinlichkeit gesprochen. Also hoffen wir das beste und bekommen zunächst einmal eine Stunde geschenkt, denn hier beginnt die "Mountain Time", was irgendwie gruselig klingt.
Schon kurzer Zeit erwischen wir die 30% und der Regen beginnt. Und das sieht nicht nach einem kurzen Schauer aus. Wir fahren den alten Highway 16 entlang, der hier gleich südlich der Interstate 90 verläuft. Auf die Autobahn haben wir keine Lust, auch wenn wir dort fahren dürften und die Anstiege in dieser inzwischen recht hügeligen Gegend geringer wären. In der Ferne gibt es einige Blitze und auf den Hügelkuppen fühlen wir uns recht unwohl.

Glücklicherweise hört der Regen nach etwa 40 km auf und wenig später überschreiten unsere km-Zähler die 3000. Wir füllen in Kadoka die Energiespeicher auf und treffen kurz darauf den ersten richtigen Radreisenden auf unserer Tour. Steve kommt aus Indiana und hat heute das gleiche Ziel wie wir, muss allerdings erst noch essen. Wir verabreden uns für irgendwo auf dem Highway und fahren weiter westwärts. Die Kadaver-Situation hat sich inzwischen übrigens deutlich gewandelt. Es liegt viel weniger pelziges Getier herum, dafür viele Vögel (es gibt hier viele große Raubvögel) und, neuer Spitzenreiter, Schlangen. Auch größere Klapperschlangen, die ich leider noch nicht lebend entdecken konnte.
Ein Schlenker nach Süden bringt uns schließlich in den ersten National Park - die Badlands. Kurz nach dem Parkeingang folgt der erste Aussichtspunkt, es ist beeindruckend. Die Hügel der Prärie verwandeln sich praktisch von einem Meter zum nächsten in eine Gegend voller gewalter Formationen aus Stein und Sand. Hier holt uns auch Steve wieder ein und wir fahren gemeinsam noch ein Stück durch diese unwirtliche Landschaft. Nach einer flotten Abfahrt und insgesamt 117 km erreichen wir unseren Campground.
Wir teilen uns einen Platz mit Steve und verbringen einen sehr unterhaltsamen Abend bei Nudeln und einer anregenden Mischung aus Gatorade und Wodka. Steve radelt von Maine nach Oregon und ist praktisch zeitgleich mit uns gestartet. Bei den großen Seen haben sich sogar unsere Routen gekreuzt, in Michigan vermutlich noch einmal. Steve war 5 Jahre bei der Navy in U-Booten unterwegs und ist wohl recht fit, denn er fährt so 100 Meilen am Tag. Er macht recht viele Ruhetage, auch nach dem Sturm, den wir vor einigen Tagen ausgesessen haben. Allerdings unfreiwillig im Krankenhaus, nach einem bösen Sturz mit übler Fingerverletzung. Steve ist ohne Fronttaschen und damit viel leichter unterwegs als wir. Er hat das Kochzeug weggelassen und kann wesentlich weniger Essen unterbringen. Abends ernährt er sich von Cracker Jack - karamelisiertes Popcorn. Dafür kommt er sicherlich viel schneller die Berge hoch... Wir schlafen zufrieden ein und freuen uns auf die weitere Fahrt duch die Badlands.
Als wir heute losfahren, sieht es verflixt grau und regnerisch aus. Der Wetterbericht hat aber nur von bewölkt und 30% Regenwahrscheinlichkeit gesprochen. Also hoffen wir das beste und bekommen zunächst einmal eine Stunde geschenkt, denn hier beginnt die "Mountain Time", was irgendwie gruselig klingt.
Schon kurzer Zeit erwischen wir die 30% und der Regen beginnt. Und das sieht nicht nach einem kurzen Schauer aus. Wir fahren den alten Highway 16 entlang, der hier gleich südlich der Interstate 90 verläuft. Auf die Autobahn haben wir keine Lust, auch wenn wir dort fahren dürften und die Anstiege in dieser inzwischen recht hügeligen Gegend geringer wären. In der Ferne gibt es einige Blitze und auf den Hügelkuppen fühlen wir uns recht unwohl.

Glücklicherweise hört der Regen nach etwa 40 km auf und wenig später überschreiten unsere km-Zähler die 3000. Wir füllen in Kadoka die Energiespeicher auf und treffen kurz darauf den ersten richtigen Radreisenden auf unserer Tour. Steve kommt aus Indiana und hat heute das gleiche Ziel wie wir, muss allerdings erst noch essen. Wir verabreden uns für irgendwo auf dem Highway und fahren weiter westwärts. Die Kadaver-Situation hat sich inzwischen übrigens deutlich gewandelt. Es liegt viel weniger pelziges Getier herum, dafür viele Vögel (es gibt hier viele große Raubvögel) und, neuer Spitzenreiter, Schlangen. Auch größere Klapperschlangen, die ich leider noch nicht lebend entdecken konnte.
Ein Schlenker nach Süden bringt uns schließlich in den ersten National Park - die Badlands. Kurz nach dem Parkeingang folgt der erste Aussichtspunkt, es ist beeindruckend. Die Hügel der Prärie verwandeln sich praktisch von einem Meter zum nächsten in eine Gegend voller gewalter Formationen aus Stein und Sand. Hier holt uns auch Steve wieder ein und wir fahren gemeinsam noch ein Stück durch diese unwirtliche Landschaft. Nach einer flotten Abfahrt und insgesamt 117 km erreichen wir unseren Campground.
Wir teilen uns einen Platz mit Steve und verbringen einen sehr unterhaltsamen Abend bei Nudeln und einer anregenden Mischung aus Gatorade und Wodka. Steve radelt von Maine nach Oregon und ist praktisch zeitgleich mit uns gestartet. Bei den großen Seen haben sich sogar unsere Routen gekreuzt, in Michigan vermutlich noch einmal. Steve war 5 Jahre bei der Navy in U-Booten unterwegs und ist wohl recht fit, denn er fährt so 100 Meilen am Tag. Er macht recht viele Ruhetage, auch nach dem Sturm, den wir vor einigen Tagen ausgesessen haben. Allerdings unfreiwillig im Krankenhaus, nach einem bösen Sturz mit übler Fingerverletzung. Steve ist ohne Fronttaschen und damit viel leichter unterwegs als wir. Er hat das Kochzeug weggelassen und kann wesentlich weniger Essen unterbringen. Abends ernährt er sich von Cracker Jack - karamelisiertes Popcorn. Dafür kommt er sicherlich viel schneller die Berge hoch... Wir schlafen zufrieden ein und freuen uns auf die weitere Fahrt duch die Badlands.
d.h. | 05. Juli 08 | Topic Reisebericht | 0 Kommentare
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1. Juli, Winner nach Murdo
Die ersten Kilometer des Tages sind etwas mühsam, der Wind weht recht heftig von der Seite. Als wir dann einige Kilometer lang nach Norden radeln, schiebt uns dieser Wind. Wir sind begeistert und bekommen augenblicklich bessere Laune. Wir können nur ansatzweise erahnen, wie fantastisch ein ganzer Tag oder eine Woche mit Rückenwind sein muß.
Dieser Wind verleitet uns dann auch zu einer Kursänderung. Statt wie geplant weiter in Richtung Westen zu kurbeln, entscheiden wir uns für eine 30 km längere Strecke mit höherem Rückenwindanteil. Gerade als wir so am Straßenrand stehen und die Karten studieren, hupt es hinter uns und zwei gewaltige Schwerlasttransporte hämmern an uns vorbei. Geladen haben sie jeweils ein komplettes Eigenheim. Hinterher flattert eine meterlange Schnur, die uns an anderer Stelle locker vom Rad geholt hätte.
Aber welch Ärger - nach etwa 10 km dreht sich doch der Wind und weht nun wieder von der Seite. Dafür ist die Landschaft malerisch und die Straße ruhig. Zur Mittagspause in Presho haben wir 70 km geschafft - dafür belohnen wir uns mit Blaubeerkuchen und Eis zum Nachtisch. Grandios!
Unser heutiges Ziel ist Murdo. Mehr oder weniger direkt neben der Interstate führt unser Highway entlang und so haben wir die Straße für uns und haben genug Platz, um Kühe zu erschrecken. Allerdings ist es richtig heiß, über 30 Grad, so daß wir ganz schön hecheln.
In Murdo finden wir ein nettes Motelzimmer, verhandeln den Preis noch ein wenig und freuen uns auf unsere Nudeln.
Die ersten Kilometer des Tages sind etwas mühsam, der Wind weht recht heftig von der Seite. Als wir dann einige Kilometer lang nach Norden radeln, schiebt uns dieser Wind. Wir sind begeistert und bekommen augenblicklich bessere Laune. Wir können nur ansatzweise erahnen, wie fantastisch ein ganzer Tag oder eine Woche mit Rückenwind sein muß.
Dieser Wind verleitet uns dann auch zu einer Kursänderung. Statt wie geplant weiter in Richtung Westen zu kurbeln, entscheiden wir uns für eine 30 km längere Strecke mit höherem Rückenwindanteil. Gerade als wir so am Straßenrand stehen und die Karten studieren, hupt es hinter uns und zwei gewaltige Schwerlasttransporte hämmern an uns vorbei. Geladen haben sie jeweils ein komplettes Eigenheim. Hinterher flattert eine meterlange Schnur, die uns an anderer Stelle locker vom Rad geholt hätte.
Aber welch Ärger - nach etwa 10 km dreht sich doch der Wind und weht nun wieder von der Seite. Dafür ist die Landschaft malerisch und die Straße ruhig. Zur Mittagspause in Presho haben wir 70 km geschafft - dafür belohnen wir uns mit Blaubeerkuchen und Eis zum Nachtisch. Grandios!
Unser heutiges Ziel ist Murdo. Mehr oder weniger direkt neben der Interstate führt unser Highway entlang und so haben wir die Straße für uns und haben genug Platz, um Kühe zu erschrecken. Allerdings ist es richtig heiß, über 30 Grad, so daß wir ganz schön hecheln.
In Murdo finden wir ein nettes Motelzimmer, verhandeln den Preis noch ein wenig und freuen uns auf unsere Nudeln.
k.w. | 03. Juli 08 | Topic Reisebericht | 0 Kommentare
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30. Juni, Platte nach Winner
Es ist erstaunlich, wie sehr die Wahrnehmung durch den mentalen Zustand beeinflusst wird. Östlich von Platte bei kräftigem Gegenwind sah alles noch öd aus. Westlich davon ist es viel hübscher, denn heute gibt es nur eine ganz leichte Brise aus Südwest. Wir beobachten, wie sich die Landschaft verändert und im breiten Tal des Missouri recht hügelig wird. Hier gibt es wenger Felder, mehr Grün und das Wild durchstreift in Gruppen die Gegend.

Der Missouri ist ein echtes Highlight. Nahezu ohne Verkehr radeln wir eine Meile über diesen gewaltigen Fluss. Danach gibt es auf dem Weg aus dem Tal wieder einige Höhenmeter zu erklimmen. Und wenig später beginnen wieder die Heuballen. Landschaftlich tut sich nicht viel, und nach 85 km erreichen wir Winner schon am frühen Nachmittag. Ein Schild sagt "Where the West begins" - soso. Mal schauen, was der Westen für uns so bringt.

Wir haben genug Zeit für einen Besuch in der Bibliothek, wo wir unser Reisetagebuch um einige Bilder bereichern. Es gibt übrigens einen Link "Reisebilder" in der Navigation, wo sie gesammelt zu bewundern sind. Die kurzen Kommentare dazu bekommt mal wohl nur mit Mauszeiger-drüberhalten raus.
Zum Abend wird es dann nochmal richtig heiß. Für den nächsten Tag ist noch schlimmeres vorhergesagt und wir hoffen auf Wolken. Nach Obstsalat und Nudeln fahren wir nochmal los, um den Tag mit einem Eis abzurunden. Es weht ein frischer Ostwind.
Es ist erstaunlich, wie sehr die Wahrnehmung durch den mentalen Zustand beeinflusst wird. Östlich von Platte bei kräftigem Gegenwind sah alles noch öd aus. Westlich davon ist es viel hübscher, denn heute gibt es nur eine ganz leichte Brise aus Südwest. Wir beobachten, wie sich die Landschaft verändert und im breiten Tal des Missouri recht hügelig wird. Hier gibt es wenger Felder, mehr Grün und das Wild durchstreift in Gruppen die Gegend.

Der Missouri ist ein echtes Highlight. Nahezu ohne Verkehr radeln wir eine Meile über diesen gewaltigen Fluss. Danach gibt es auf dem Weg aus dem Tal wieder einige Höhenmeter zu erklimmen. Und wenig später beginnen wieder die Heuballen. Landschaftlich tut sich nicht viel, und nach 85 km erreichen wir Winner schon am frühen Nachmittag. Ein Schild sagt "Where the West begins" - soso. Mal schauen, was der Westen für uns so bringt.

Wir haben genug Zeit für einen Besuch in der Bibliothek, wo wir unser Reisetagebuch um einige Bilder bereichern. Es gibt übrigens einen Link "Reisebilder" in der Navigation, wo sie gesammelt zu bewundern sind. Die kurzen Kommentare dazu bekommt mal wohl nur mit Mauszeiger-drüberhalten raus.
Zum Abend wird es dann nochmal richtig heiß. Für den nächsten Tag ist noch schlimmeres vorhergesagt und wir hoffen auf Wolken. Nach Obstsalat und Nudeln fahren wir nochmal los, um den Tag mit einem Eis abzurunden. Es weht ein frischer Ostwind.
29. Juni, Freeman nach Platte
Kurz nach sieben Uhr verlassen wir Freeman und beginnen unsere heutige Schlacht mit dem Wind. Er weht sehr konstant und recht frisch aus Nordwesten, für uns als von rechts vorn. Das Land bleibt fast komplett flach und ohne Deckung. Für uns gibt es somit nur Augen zu und durch. Zu sehen gibt es sowieso nichts, es ist ausgesprochen eintönig. Inzwischen wird die Gegend allerdings etwas steppenartiger. Es gibt auch fast keine Maisfelder mehr, dafür viele große Heuballen. Und immer mal wieder Rinder, die uns misstrauisch anglotzen.

Für heute haben wir uns die 120 km nach Platte vorgenommen. Highway 44 führt uns schnurgerade dorthin, und wir verlassen ihn nur in Parkston mal kurz zum essen. Die Navigation ist also nicht gerade schwierig. Wir versuchen eigentlich nur, diesen Teil möglichst zügig hinter uns zu bringen. Um diese Etappen muss uns niemand beneiden.

Am Ziel angekommen finden wir ein nettes Motel. Es gibt einen Indoor-Pool mit Gegenstromanlage (Ausgleichssport) und wir lassen uns in einem heißen Whirlpool vom Wasserstrahl massieren. Ein (einfaches) Frühstück wird es morgen früh ebenfalls geben. Dieser Luxus kostet uns pro Person etwa 15 Euro. Wenn es einen Zeltplatz gegeben hätte, wäre es schwer gewesen, ihn vorzuziehen.
Nun noch kurz zum Ausrüstungsgegenstand der Woche. Schon wieder ein Gadget, nämlich mein mobiler Tippsklave (Nokia E61). Das gute Stück war gebraucht sehr günstig zu erstehen und ermöglicht diese Berichte. Das ist fein für die Daheimgebliebenen und vor allem ein wertvolles Reisetagebuch, das es sonst wohl nicht geben würde. Außerdem bekommen wir so immer aktuelle Nachrichten, speziell zum Wetter und der nächsten Unterkunft. Unser GSM-Netz gibt es schon eine Weile nicht mehr, dafür fast in jedem Ort ein WLAN. So erfahren wir heute auch von der deutschen Finalniederlage und sind schwer betrübt. Kopf hoch ihr Lieben daheim!
Nachtrag: Der Tag wurde uebrigens durch einen weiteren Platten an Kathis Vorderrad abgerundet. 2 km vor dem Ziel!
Kurz nach sieben Uhr verlassen wir Freeman und beginnen unsere heutige Schlacht mit dem Wind. Er weht sehr konstant und recht frisch aus Nordwesten, für uns als von rechts vorn. Das Land bleibt fast komplett flach und ohne Deckung. Für uns gibt es somit nur Augen zu und durch. Zu sehen gibt es sowieso nichts, es ist ausgesprochen eintönig. Inzwischen wird die Gegend allerdings etwas steppenartiger. Es gibt auch fast keine Maisfelder mehr, dafür viele große Heuballen. Und immer mal wieder Rinder, die uns misstrauisch anglotzen.

Für heute haben wir uns die 120 km nach Platte vorgenommen. Highway 44 führt uns schnurgerade dorthin, und wir verlassen ihn nur in Parkston mal kurz zum essen. Die Navigation ist also nicht gerade schwierig. Wir versuchen eigentlich nur, diesen Teil möglichst zügig hinter uns zu bringen. Um diese Etappen muss uns niemand beneiden.

Am Ziel angekommen finden wir ein nettes Motel. Es gibt einen Indoor-Pool mit Gegenstromanlage (Ausgleichssport) und wir lassen uns in einem heißen Whirlpool vom Wasserstrahl massieren. Ein (einfaches) Frühstück wird es morgen früh ebenfalls geben. Dieser Luxus kostet uns pro Person etwa 15 Euro. Wenn es einen Zeltplatz gegeben hätte, wäre es schwer gewesen, ihn vorzuziehen.
Nun noch kurz zum Ausrüstungsgegenstand der Woche. Schon wieder ein Gadget, nämlich mein mobiler Tippsklave (Nokia E61). Das gute Stück war gebraucht sehr günstig zu erstehen und ermöglicht diese Berichte. Das ist fein für die Daheimgebliebenen und vor allem ein wertvolles Reisetagebuch, das es sonst wohl nicht geben würde. Außerdem bekommen wir so immer aktuelle Nachrichten, speziell zum Wetter und der nächsten Unterkunft. Unser GSM-Netz gibt es schon eine Weile nicht mehr, dafür fast in jedem Ort ein WLAN. So erfahren wir heute auch von der deutschen Finalniederlage und sind schwer betrübt. Kopf hoch ihr Lieben daheim!
Nachtrag: Der Tag wurde uebrigens durch einen weiteren Platten an Kathis Vorderrad abgerundet. 2 km vor dem Ziel!
28. Juni, Ruhetag in Freeman
Um halb sechs klingelt der Wecker. Verschlafen werfen wir einen Blick nach draußen auf die im Wind ächzenden Bäume. Die Vorhersage war auch heute korrekt und wir beschließen, uns diese Tortur zu ersparen. Eine gute Entscheidung, denn der ganze Tag bleibt sehr stürmisch.Also ruhen wir uns aus und hoffen auf Wetterbesserung.
Einen guten Teil des Tages verbringen wir vor den sehr schicken Computern der örtlichen Bibliothek. Wir machen uns Gedanken um die weitere Route und haben gehörigen Respekt vor den vor uns liegenden Bergen. Das ist dann auch Motivation genug, noch einmal unsere Ausrüstung näher anzuschauen. Es kommen auch allerhand Dinge zusammen, die demnächst die Heimreise antreten werden: darunter meine Sandalen, eine Decke, Badehose, Metallbesteck, Salz- und Zuckerdose, Pfanne und die verbliebene Tasse. Damit reduzieren sich unsere Möglichkeiten beim Essenmachen weiter. Doch selbst heute, wo wir Zeit haben, machen wir uns wieder die geliebten Mac'n'Cheese.
Viele andere Sachen haben sich aber bewährt, darunter unser neues Insektenspray. Tatsächlich gibt es hier überall diese DEET-Sprays. Unsere alte Dose hatte aber nur 7% DEET. Ohne zu wissen, was das ist, habe ich irgendwann im Walmart nach der guten alten "viel-hilft-viel"-Regel das 25%-Spray ausgesucht. Bestimmt bekommen wir noch dieses Jahr Hautkrebs, aber wenigstens scheint man die Insektenplage damit in den Griff zu bekommen.
Um halb sechs klingelt der Wecker. Verschlafen werfen wir einen Blick nach draußen auf die im Wind ächzenden Bäume. Die Vorhersage war auch heute korrekt und wir beschließen, uns diese Tortur zu ersparen. Eine gute Entscheidung, denn der ganze Tag bleibt sehr stürmisch.Also ruhen wir uns aus und hoffen auf Wetterbesserung.
Einen guten Teil des Tages verbringen wir vor den sehr schicken Computern der örtlichen Bibliothek. Wir machen uns Gedanken um die weitere Route und haben gehörigen Respekt vor den vor uns liegenden Bergen. Das ist dann auch Motivation genug, noch einmal unsere Ausrüstung näher anzuschauen. Es kommen auch allerhand Dinge zusammen, die demnächst die Heimreise antreten werden: darunter meine Sandalen, eine Decke, Badehose, Metallbesteck, Salz- und Zuckerdose, Pfanne und die verbliebene Tasse. Damit reduzieren sich unsere Möglichkeiten beim Essenmachen weiter. Doch selbst heute, wo wir Zeit haben, machen wir uns wieder die geliebten Mac'n'Cheese.
Viele andere Sachen haben sich aber bewährt, darunter unser neues Insektenspray. Tatsächlich gibt es hier überall diese DEET-Sprays. Unsere alte Dose hatte aber nur 7% DEET. Ohne zu wissen, was das ist, habe ich irgendwann im Walmart nach der guten alten "viel-hilft-viel"-Regel das 25%-Spray ausgesucht. Bestimmt bekommen wir noch dieses Jahr Hautkrebs, aber wenigstens scheint man die Insektenplage damit in den Griff zu bekommen.
d.h. | 29. Juni 08 | Topic Reisebericht | 0 Kommentare
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27. Juni, Canton nach Freeman
Im Gegensatz zum Vortag ist die Vorhersage diesmal korrekt: Wir haben den ganzen Tag über Gegenwind, teilweise sogar ziemlich stark. South Dakota ist wie erwartet ziemlich flach und auch die Bäume werden weniger, je weiter wir nach Westen kommen. Ich muss immer an diesen Satz denken, denn ich unterwegs wiederholt gehört habe: "There's just nothing to stop the wind." Stimmt.
Neben dem physischen Aspekt ist das Radeln aber vor allem mental sehr anstrengend. Dazu trägt die ziemlich dröge Umgebung bei. Vermutlich ein wenig Einbildung, weil wir zuvor schon wenig Schmeichelhaftes gehört haben und Iowa schließlich auch fast nur aus Farmen bestand. Inzwischen nimmt aber auch das schöne Grün ab, zugunsten von Gelb und Braun. David hatte uns in Okoboji noch empfohlen, ab South Dakota bis zu den Badlands auf "tunnel vision" zu schalten.
In den letzten Tagen gibt es mittags meist Pizza. Dabei wurden wir gestern in George übrigens auf plattdeutsch angesprochen. Pünktlich zum zweiten größeren Schauer heute halten wir in Chancellor an der Dorftanke an. Der Kerl an der Kasse wirkt, als ob er ordentlich was geraucht hat. Vielleicht hält man es hier nur so aus? Spaß beiseite, die Pizza konnte man essen.
Nach 85 km steigen wir in Freeman wieder im Motel ab. Die Vorhersage für morgen sagt noch viel gemeineren Wind voraus und vielleicht schaffen wir es so, die Morgenstunden besser zu nutzen.
Im Gegensatz zum Vortag ist die Vorhersage diesmal korrekt: Wir haben den ganzen Tag über Gegenwind, teilweise sogar ziemlich stark. South Dakota ist wie erwartet ziemlich flach und auch die Bäume werden weniger, je weiter wir nach Westen kommen. Ich muss immer an diesen Satz denken, denn ich unterwegs wiederholt gehört habe: "There's just nothing to stop the wind." Stimmt.
Neben dem physischen Aspekt ist das Radeln aber vor allem mental sehr anstrengend. Dazu trägt die ziemlich dröge Umgebung bei. Vermutlich ein wenig Einbildung, weil wir zuvor schon wenig Schmeichelhaftes gehört haben und Iowa schließlich auch fast nur aus Farmen bestand. Inzwischen nimmt aber auch das schöne Grün ab, zugunsten von Gelb und Braun. David hatte uns in Okoboji noch empfohlen, ab South Dakota bis zu den Badlands auf "tunnel vision" zu schalten.
In den letzten Tagen gibt es mittags meist Pizza. Dabei wurden wir gestern in George übrigens auf plattdeutsch angesprochen. Pünktlich zum zweiten größeren Schauer heute halten wir in Chancellor an der Dorftanke an. Der Kerl an der Kasse wirkt, als ob er ordentlich was geraucht hat. Vielleicht hält man es hier nur so aus? Spaß beiseite, die Pizza konnte man essen.
Nach 85 km steigen wir in Freeman wieder im Motel ab. Die Vorhersage für morgen sagt noch viel gemeineren Wind voraus und vielleicht schaffen wir es so, die Morgenstunden besser zu nutzen.
26. Juni, Arnolds Park nach Canton
Obwohl der Morgen grau und regnerisch war, standen wir beizeiten auf, denn Ostwind war vorhergesagt und den wollten wir bestmöglich ausnutzen. Wir hätten nichts lieber getan, als uns bei diesem Wetter noch mal in den Schlafsack zu kuscheln, aber natürlich wollen wir endlich in den Westen und das motiviert uns auch in Situationen wie diesen.
Im bunten Arnolds Perk gab es noch Frühstück, David schoss ein Abschiedsfoto und wir verabschiedeten uns herzlich. Gerne hätten wir hier noch ein paar Tage verbracht.
Die ersten 50 km rollten sich mühelos dahin. Der Regen hörte mal auf, dann fing er wieder an, wurde stärker und wieder schwächer. Irgendwann drehte der Wind, plötzlich hatten wir Gegenwind. Wenige Minuten später drehte er weiter, nun gab es Seitenwind und irgendwann wieder Rückenwind. Wir fuhren in eine dunkle Wand hinein und bemerkten direkt über uns eine seltsame Wolkenformation, die wie ein Wirbel aussah. Da es auch sehr windig war und wir auf freiem Feld waren, wurde uns ganz schön mulmig. Der Himmel sah gruselig aus und immer wieder wanderten unsere Blicke zum Himmel.
Aber alles ging gut, wir fuhren noch einige Zeit im Regen und danach wurde es erst warm, dann schwül. Zum Nachmittag hatte sich der Wind endgültig entschieden, uns für die verbliebenen 50 km entgegen zu pusten und wir waren sehr enttäuscht.

Nichtsdestotrotz sollte South Dakota heute unser Ziel sein und wir mühten uns ganz ordentlich, bis wir nach über 130 km in Canton eintrafen. Nach den letzten, sehr stickigen Nächten im Zelt war uns mal wieder nach einer Matratze und so haben wir uns im einzigen Motel der Stadt einquartiert. Zum Abendessen haben wir es uns gutgehen lassen. Neben den obligatorischen Nudeln gab es einen großen Topf Obstsalat - ganz fantastisch.
Im Fernsehen gibt es gerade Tornado- und Unwetterwarnungen. Das Motel war eine gute Entscheidung und morgen geht es sicherlich gut erholt weiter in Richtung Missouri.
Obwohl der Morgen grau und regnerisch war, standen wir beizeiten auf, denn Ostwind war vorhergesagt und den wollten wir bestmöglich ausnutzen. Wir hätten nichts lieber getan, als uns bei diesem Wetter noch mal in den Schlafsack zu kuscheln, aber natürlich wollen wir endlich in den Westen und das motiviert uns auch in Situationen wie diesen.
Im bunten Arnolds Perk gab es noch Frühstück, David schoss ein Abschiedsfoto und wir verabschiedeten uns herzlich. Gerne hätten wir hier noch ein paar Tage verbracht.
Die ersten 50 km rollten sich mühelos dahin. Der Regen hörte mal auf, dann fing er wieder an, wurde stärker und wieder schwächer. Irgendwann drehte der Wind, plötzlich hatten wir Gegenwind. Wenige Minuten später drehte er weiter, nun gab es Seitenwind und irgendwann wieder Rückenwind. Wir fuhren in eine dunkle Wand hinein und bemerkten direkt über uns eine seltsame Wolkenformation, die wie ein Wirbel aussah. Da es auch sehr windig war und wir auf freiem Feld waren, wurde uns ganz schön mulmig. Der Himmel sah gruselig aus und immer wieder wanderten unsere Blicke zum Himmel.
Aber alles ging gut, wir fuhren noch einige Zeit im Regen und danach wurde es erst warm, dann schwül. Zum Nachmittag hatte sich der Wind endgültig entschieden, uns für die verbliebenen 50 km entgegen zu pusten und wir waren sehr enttäuscht.

Nichtsdestotrotz sollte South Dakota heute unser Ziel sein und wir mühten uns ganz ordentlich, bis wir nach über 130 km in Canton eintrafen. Nach den letzten, sehr stickigen Nächten im Zelt war uns mal wieder nach einer Matratze und so haben wir uns im einzigen Motel der Stadt einquartiert. Zum Abendessen haben wir es uns gutgehen lassen. Neben den obligatorischen Nudeln gab es einen großen Topf Obstsalat - ganz fantastisch.
Im Fernsehen gibt es gerade Tornado- und Unwetterwarnungen. Das Motel war eine gute Entscheidung und morgen geht es sicherlich gut erholt weiter in Richtung Missouri.
